Verunsicherer gehen in den „Unruhestand“
Ob es sich beim heute erscheinenden Album „Alles ist erlaubt“tatsächlich um das Abschiedswerk der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV) handelt, bleibt abzuwarten. Einerseits spricht Sänger Klaus Eberhartinger ja nur davon, dass dieverunsicherer in den „Unruhestand“gehen. Anderseits gestand Mastermind und Gitarrist Thomas Spitzer im Interview mit der Kleinen Zeitung: „Die zehn für mich musikalisch interessantesten Nummern, über die sich auch der Stevie Wonder freuen würde, musste ich auf die Seite legen – wofür auch immer.“Die Eavbenötige eben „gutetransportmittel für die Texte und nicht umgekehrt gute Musik zu wenigworten“, wie der 65-Jährige ohne Koketterie sagt.
Und konkretisiert: „Du kannst die geilste Musi haben, aber keinen passenden Text dazu. Und der Text kommt merkwürdig rüber, wenn er falsch unterstützt wird. Bei ,Rechts 2/3‘ etwa hatten wir eine harte, rotzige Version à la Rammstein – das klang dann schon militant. Da fehlte dann dasaugenzwinkernde, es musste musikalisch lustiger sein“, erläutert der Grazer, der politische Umstände unserer Zeit wieder mehrfach verpackt hat.
„Rechts zwo drei, drum hal-
Die EAV legt heute ihr Abschiedsalbum vor. Das so gar nicht nach Abschied klingt. Und wo es auch Lieder ohne Gags und Pointen gibt.
ten wir die Fahne hoch amhopfenstand! Rechts zwo drei, das Volk sind wir. Groß ist der Flüchtlingsschock, dieses Land braucht einen Sündenbock“, heißt es in erwähntem Lied, das Spitzer gerne als erste Single ins Rennen geschickt hätte, „doch das spielen die Radios ja dann wieder nicht“. Denn: „Aus Tradition weiß ich, dass alle unangenehmeren Songs eher vermieden werden – wie der ,Eierkopf-rudi‘ oder ,Willkommen im Neandertal‘ – und die leichtere Kost willkommen ist.“
Dieeavwird eben gerne als Klamauk-combo gesehen: „Ichweiß schon, dass bei uns immer der Gag gesucht wird. Es darf aber auch EAVNummern geben, wo es am Schluss keine Pointe gibt“, schnauft Spitzer und verweist u. a. auf „Gegen den Wind“(eine untypische „normale“Ballade eines ewigen Träumers) und „Der letzte Brief eines Soldaten“. Aber wie gesagt: Das war sicher noch nicht alles! „Alles ist erlaubt“:
Abschiedstour: