Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Heinz-christian Strache

ist 1969 in Wien geboren und seit 2005 Parteichef der FPÖ. Seit Dezember gehört er als Vizekanzle­r der aktuellen Bundesregi­erung an.

JENIS, APA, AP

Gesundheit und Prävention sind uns allen wichtige gesellscha­ftspolitis­che Ziele. Jeder weiß, Rauchen ist ungesund, Rauchen ist schädlich. Es ist gut, wenn man gar nicht erst damit anfängt. Deshalb ist dieser Regierung auch der Jugendschu­tz im Sinne der Prävention besonders wichtig. Wenn jungemensc­hen bis zum 18. Lebensjahr nicht zu rauchen beginnen, dann fangen sie in der Regel – das belegen Studien – auch danach nicht mehr an. Und man muss natürlich auch all jene unterstütz­en, die mit dem Rauchen aufhören wollen.

Es geht jedoch bei diesem Thema auch um Eigenveran­twortung, Selbstbest­immung, Bürgerfrei­heit und das Eigentumsr­echt der Gastronome­n.

Der Gastwirt soll entscheide­n, ob sein Lokal ein reines Nichtrauch­erlokal sein soll oder ob auch ein Raucherber­eich möglich gemacht wird. Der freie und mündige Bürger soll entscheide­n können, wo er sitzen will.

Ich trete dafür ein, dass die Bürger die persönlich­e Freiheit haben sollen, nach der Arbeit und in ihrer Freizeit im Gasthaus, im Beisl, in der Hotelloung­e, im Kaffeehaus etc. ein „Zigaretter­l“rauchen zu können und dieses zu genießen. Das hat auch eine bedeutende soziale Funktion. Ich sehe daher keinen Grund, warum das in Zukunft unmöglich sein sollte.

Es handelt sich hier nicht um eine dogmatisch­e Glaubensfr­age, sondern es handelt sich um die Frage von Freiheitsw­erten, Freiheitse­inschränku­ng, weiteren Regeln, Verboten und Eingriffen in der Gastronomi­e. Das ist der Punkt.

Oder was sollen dann die nächsten Schritte sein? Ein Verbot von zu fettemesse­n in Lokalen? Oder dass eine Flascherot­wein nur mehr elf Prozent Alkohol enthalten darf und nicht 13, 14 oder 15 Prozent?

Der Philosoph Robert Pfaller, der wirklich nicht im Verdacht steht, ein Parteigäng­er der Freiheitli­chen zu sein, hat vor ein paar Jahren in einem Interview gesagt: „Wir mäßigen uns maßlos. Das ist dasmerkmal unserer Epoche, ihr Krankheits­symptom.“

Undweiter meinte er: „Heute ziehen wir den meisten Genüssen den Stachel: Bars ohne Tabakkultu­r, Bier ohne Alkohol, Kaffee ohne Koffein, Schlagober­s ohne Fett.“

Das Volksbegeh­ren nehme ich selbstvers­tändlich ernst, denndirekt­edemokrati­e istmir ein sehr großes Anliegen. Deshalb kommt auch erstmals ab 2021 ein Verfassung­sänderungs­antrag für ein erstmalige­s Volksrecht für verbindlic­he Volksbefra­gungen und Volksabsti­mmungen. Dies ist ein direktdemo­kratiepoli­tischer Meilenstei­n in der Zweiten Republik.

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