„Wir dürfen Ängste nicht dämonisieren“
Pamela Rendi-wagner stellt sich als Spö-chefin erstmals einem langen Interview. Über Alphatiere, Spö-interne Querschüsse, warum sie erst 2016 der SPÖ beitrat, Lehren aus derwahlniederlage.
desgeschäftsführer gewünscht, mit dem sie am Fußballplatz ein paar Bier kippen kann. Drozda sei aber ein Bobo?
Ich will auf die Details der Kritik nicht eingehen. Ich bin im Dialog mit den Steirern. Ich komme nächste Woche in die Steiermark, um mich mit den Kollegen über die Inhalte auszutauschen. Es ist keine gute Idee, sich in Personaldiskussionen zu ergehen.
Die Personaldiskussion kommt nicht von den Medien, sondern aus der Partei. Wiens Bürgermeister Ludwig klagte, es komme keine Jubelstimmung auf. Und seine Ratschläge gleichen einer gefährlichen Drohung.
Auch mit Michael Ludwig bin ich in engem Kontakt. Ich verstehe nicht ganz die Verwunderung. Es ist ein ganz normaler Vorgang, wenn Landesparteien Erwartungshaltungen formulieren. Auch ich habe Erwartungshaltung an die Landesparteien. Ich war immer ein Mensch des Dialogs, beruflich wie privat.
Jetzt werden die Befindlichkeiten nicht in den Gremien, sondern öffentlich geäußert. Wie das?
Der Parteivorstand hat mich einstimmig designiert. Es wurde alles intern in den Gremien diskutiert. Wir sind gut beraten, die Auseinandersetzung mit dem politischen Mitbewerber zu führen und uns nicht in Personaldebatten zu verzetteln.
Haben Sie, umeinen Begriff der Tiroler Spö-chefin zu verwenden, die männlichen Alphatiere in Ihrer Partei im Griff?
Es geht hierumein Miteinander und niemals, wer wen im Griff hat. Mir ist wichtig, dass ich rasch mit allen eine gute Gesprächsbasis habe.
An der von Wien kritisierten Zusammenführung der Klubführung im Parlament halten Sie fest?
Ich habe mich entschieden, und
bleibt es. Ich habe nie eine beruflicheherausforderung gescheut. Kern war Bundeskanzler und Parteivorsitzender, Ludwig ist Bürgermeister und Parteivorsitzender, Strolz war Klubobmann und Parteivorsitzender. Ich verstehe nicht, warum man das jetzt infrage stellt.
Haben die Verwerfungen auch damit zu tun, dass Sie die erste Spö-chefin sind, die nicht aus dem Apparat kommt, und dass Sie deshalb die feinen Verästelungen und subkutanen Befindlichkeiten nicht so kennen? Sie waren vor eineinhalb Jahren noch gar nicht Parteimitglied.
Aber diese eineinhalb Jahrewaren geprägt von sehr unterschiedlichen Facetten, zuerst als Ministerin in einer bröckelnden Koalition, dann im Wahlkampf, schließlich in der Opposition. Viel mehr Facetten