Kleine Zeitung Steiermark

Jungsein in der Kirche

- Von Monika Schachner

Diesewoche startet die Jugendsyno­de inrom– Österreich ist dabei.

Papst Franziskus ist kein Einzelgäng­er – nicht im persönlich­en Umfeld, nicht bei brennenden Fragen. So lädt er auch ab Mittwoch zur Jugendsyno­de nach Rom. Und dort geht es um nicht weniger als diezukunft der katholisch­en Kirche. Einer aktuellen deutschen Studie zufolge beten drei Viertel der Jugendlich­en gelegentli­ch oder häufig. An eine Glaubensge­meinschaft binden will sich aber nur ein Bruchteil davon, auch weil den Jungen „der Moralismus der Kirche“aufstößt. Auf der Suche nach Idealen sind sie sehr wohl, wie der Kärntner Diözesanju­gendseelso­rger Gerhard Simonitti weiß: „Jugendlich­e wollen Erwachsene als Vorbilder, an denen sie sich reiben können.“Ihre Fragen drehten sich um Allgemeine­s: „Wie geht es politisch und wirtschaft­lich mit der Welt weiter, wie mit der Umwelt?“, und Persönlich­es: „Werde ich einen Job finden, von dem ich leben kann?“, oder: „Wie kann Beziehung glücken, wie Gemeinscha­ft, wie gehe ich mit Scheitern um?“. Wobei Simonitti betont: „Jugendlich­e erwarten nicht, dass Erwachsene alle Antworten wissen. Das empfinden sie sogar als ehrlicher.“

Dass Kirche Jugendlich­e mit einem Gottesdien­st oder einer Andacht noch ansprechen kann, davon ist der Seelsorger überzeugt. Sein Credo: „Wichtig ist, dass ich allen, also auch Kindern oder Erwachsene­n, erkläre, was passiert, sie gedanklich an der Hand nehme und durch den Gottesdien­st führe.“

Offiziell trägt die Synode üb- rigens den Titel „Jugend, Glaube und Berufungsu­nterscheid­ung“. Wobei Letzteres darauf verweist, dass junge Menschen jenen Platz finden, an dem sie ihre Talente einsetzen können. Oderumpaps­t Franziskus zu zitieren: „Wir brauchen keine Sofa-jugendlich­en!“

Als Vorbereitu­ng auf die Synode konnten Jugendlich­e in aller Welt ihre Meinung abgeben, die Vorsynode entwickelt­e ein Arbeitspap­ier. Bis Ende Oktober werden nun 400 Delegierte in Rom debattiere­n – darunter „Jugendbisc­hof“Stephan Turnovszky und Erzbischof Christoph Schönborn. Ob die Synode nicht zu spät komme? Nein, ist Simonitti überzeugt: „Kirche wird überleben, wenn es begeistert­emenschen gibt, die bemerken, dass Gott und Glaube Antworten auf die großen Fragen des Lebens geben.“

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