Seinekarrierebegann mit einer Beschwerde
Ludwig „Lucky“Krentl ist die Sprecherstimme der Steiermark. Beim SK Sturm hörte er auf, in der Eishalle wird man den Grazer aber bis zum Jahre 2021 hören.
Gelernt hat er den Beruf des Buchhändlers. Gearbeitet hat er jahrelang als Verkaufsleiter in dertextilbranche. Aber bekannt und berühmt geworden ist Ludwig „Lucky“Krentl als Stadionsprecher. Mit seiner Stimme sind Tausende Sportfans aufgewachsen. Beim Eishockey und später auch beim Fußball in Graz undweiz. 22 Jahre hallten seine Worte durch die „Gruabn“und das Oval in Liebenau. In mehr als 500 Spielen zelebrierte Krentl die Aufstellungen der SchwarzWeißen, moderierte Länderspiele in Graz und Klagenfurt. Der mittlerweile 66-Jährige feierte mit den „Blackys“drei Meistertitel und kommentierte 49 internationale Spiele.
Die Ära in Schwarz-weiß ist zu Ende. „Es waren 22 tolle Jahre. Und der Abschied von den Sturm-fans hat mich sehr berührt“, sagt der gebürtige Grazer, der in Graz-liebenau, genauer gesagt in der Karl-huberGasse geboren wurde und aufgewachsen ist.
Wer die Stimme von Krentl weiterhin hören möchte, muss sich ein Spiel des SC Weiz anschauen bzw. in die Eishalle in Graz gehen. Denn seine Eishockeykarriere bei den Graz 99ers geht noch weiter. Das aktuelle Spieljahr ist Krentls 38. Saison im „Bunker“. „Im Eishockey mache ich die 40 Jahre voll. Die Zusage von Klub-manager Bernd Vollmann habe ich“, sagt Krentl erfreut. Und viele Anhänger können sich ein Spiel ohne Krentl gar nicht vorstellen. „Luckys Stimme ist einfach Eishockey in Graz“, sagte einer, der seit mehr als 30 Jahren in den „Bunker“geht.
Krentls Karriere wird 2021 dort enden, wo sie 1981 begonnen hat – im „Bunker“. „Ich war bei einem Eishockeyspiel, und der Sprecher war ehrlich gesagt eine Zumutung, hatte keine Rhetorik und kein Feuer. Das teilte ich dem ATSE in einem Beschwerdebrief mit. In der Antwort hieß es:‚wenn Sie denken, dass Sie es besser können‘, möge ich am Samstag ins Stadion Liebenau kommen. In einem Meisterschaftsspiel könne ich mein Können unter Beweis stellen. Ich habe das Spiel moderiert, sie haben mich behalten und seitdemhabe ich den Sessel in der Eishalle nicht mehr geräumt“, erzählt Krentl.
1996 hat ihn Hannes Kartnig dann mitgenommen zum SK Sturm. „Damit erfüllte ich mir einen Lebenstraum. Ich bin seit meinem 12. Geburtstag Sturm-fan und habe damals schon gedacht: Irgendwann will ich auch Stadionsprecher werden“, sagt Krentl. Die Stimme des damaligen Sprechers Günther Schrey (1957 bis 1995) beeindruckte ihn sehr.
Krentl erlebte sowohl beim Fußball als auch beim Eishockey viele Höhepunkte und Tiefschläge, war bei Sturms Champions-league-erfolgen ebenso dabei wie beim ATSEKonkurs 1998, als man den Spielbetrieb einstellen musste. „Im Spiel in der Alpenliga gegen den EC Bled haben wir das Lied vom Tod gespielt. Da haben so viele Fans geweint. Das war sehr berührend“, erzählt Krentl.
Wer viel redet, darf sich auch versprechen. Der Versprecher „Lucky“tanzt mit „Pucky“