Boston und Chicago mitten in Leibnitz
The Whammies undwadada Leo Smiths Quartett gastierten im Kulturzentrum.
Ans
Eingemachte“sollte es laut Veranstalter am Freitagabend im Kulturzentrum Leibnitz gehen. Thewhammies erfüllten denn auch die hochgesteckten Erwartungen. Das Ensemble, mit Jorrit Dijkstra (sax), Jeb Bishop (tb), Mary Oliver (vl), Pandelis Karayorgis (p), Natemcbride (b) und Frankrosaly (dr) eindrucksvoll bestückt, widmet sich ausschließlich dem Repertoire des 2004 verstorbenen AusnahmeSopransaxofonisten Steve Lacy. In Leibnitz wurden acht überaus anspruchsvolle Stücke des New Yorkers (plus eine Thelonious-monk-zugabe) mit der von diesem verlangten Offenheit serviert. Spannungsgeladen in Arrangement, Improvisation und Interplay, temperamentvoll, kräftig swingend bis freier pulsierend, sorgte das Sextett aus Boston, von traditionelleren wie auch avantgardistischen Zugängen informiert, für einen starken Auftritt.
Nicht den besten Abend erwischte dann aber Wadada Leo Smiths Great Lakes Quartet, nebentrompeter Smith mit Saxofonist Jonathan Haffner, Bassgröße John Lindberg und Schlagzeuger Pheeroan aklaff hochkarätig besetzt. Es lief nicht vollkommen rund, und öfter einmal kames beimnavigieren durch Smiths vielteiligkomplexe Musik auch zu Abstimmungsproblemen. Selbst wenn vor allem der 76-jährige Bandleader und Lindberg ab und zu mit Einzelleistungen überzeugen konnten und es auch durchaus gelungene Momente gab, schaffte man es nicht, Smiths Material aus den Great Lakes Suites indemmaße zum Leuchten zu bringen, wie dies der illustren, für die entsprechende Studioproduktion versammelten Crew vor vier Jahren gelang. Robert Tendl Jazzbrunch zum heutigen Finale: Renaud Garcia-fons Trio (ausverkauft). jazzfestivalleibnitz.at