Buddhismus im Land
Zuoberst die Entwicklung des Menschen. Das ist die Basis zur Veränderung der Gesellschaft: Nur wenn ich die einzelnen Glieder ändere, kann ich das Gesamte ändern. Wobei der Buddhismus davon ausgeht, dass es in jedem etwas Gutes und etwas Böses gibt, es also darauf ankommt, was ich weiterentwickle. Zudem sind Achtsamkeit und Meditation durch den Buddhismus in unserer Gesellschaft verstärkt worden: Innenschau ermöglicht ja aus buddhistischer Sicht erst wahre Erkenntnis. Darüber hinaus spricht der Buddhismus vom fühlenden Wesen, schließt also Tiere mit ein und zeigt einen Änderungsbedarf in Wirtschaft, Landwirtschaft und bei uns Konsumenten auf. Wobei ich zugebe, dass hier buddhistische Lehre und Praxis in Asien deutlich voneinander abweichen können. Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft ist offizielle Anlaufstelle des Buddhismus im Land und Dach über alle buddhistischen Traditionen. Gerhardweissgrab ist seit 2006 ihr Präsident.
Gilt das auch für den aktuellen Konflikt zwischen Buddhisten und den muslimischen Rohingya in Myanmar?
Dieser Konflikt besteht trotz und nicht wegen des Buddhismus. Dieser wird vom Nationalismus komplett überdeckt. Der Streit ist sehr komplex und geht auf die Kolonialzeit zurück – Stichwort falsche Grenzziehung. Was Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi betrifft: Sie ist zwar Regierungschefin, die Militärjunta zieht aber im Hintergrund die Fäden.