So benoten die Steirer die Schulreform
Oberste Elternvertreterin und steirische Bildungsdirektorin können der Reform viel abgewinnen. Landesrätin sieht Rückschritt.
Uneingeschränkten Beifall für das am Montag präsentierte Pädagogikpaket von Bildungsminister Heinz Faßmann gab es auch gestern nicht. Selbst unter steirischen Direktoren gehen die Meinungen auseinander (siehe Umfrage).
„ÖVP und FPÖ fahren mit vollem Karacho in bildungspolitisch vergangene Zeiten zurück, als Leistungsdruck, Angst und Zwang den Schulalltag von Kindern bestimmten“, kritisierte etwa Christian Oxonitsch von den Kinderfreunden das Schulpaket. Die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) ortet auch eine Verbindung zurvergangenheit: „Es wird nicht gelingen, mitmodellen von gestern Antworten auf heutige Herausforderungen und Lösungen für die Zukunft zu bieten. Schon gar nicht in der Schule“, kritisiert Lackner. In der Abschaffung der verbalen Beurteilung ab der zweiten Klasse Volksschule sieht sie einen Rückschritt ins „vorige Jahrhundert“.
Ganz anders das Urteil der Präsidentin des steirischen Elternverbandes, Ilse Schmid. Sie sieht in dem noch bestehenden System der alternativen Beurteilung eine schlechte Umsetzung und Floskeln. „Diese wurden von den Eltern nicht gutgeheißen und zum Teil auch nicht verstanden, selbst von den Lehrern nicht.“Die Klarheit, die durch Ziffernzumausdruck gebracht werde, sieht sie positiv.
Auch das Argument der sozialen Trennung, die die beiden Leistungsniveaus („Standard“und „Standard AHS“) in den Mittelschulen künftig mit sich brächten, lässt sie nicht gelten: „Differenzierung darf stattfinden, um gezielter zu fördern. Und jeder soll die Chance haben, auf seinem Niveau eine gute Note zu erhalten.“
Ähnlich sieht das die steirische Bildungsdirektorin Elisabethmeixner: „Es war teilweise umstritten, alle vom Spitzenschüler bis zu jenen, die sich schwerertun, in einer Klasse zu belassen.“Mit den beiden Leistungsniveaus sei eine Vergleichbarkeit eher gegeben, denn das Niveau „Standard