Kleine Zeitung Steiermark

„Bald stehen wir vor einem Abgrund ohne Umkehrmögl­ichkeit“

-

Unsere Leser machen sich anlässlich des aktuellen Magazins der Kleinen Zeitung Gedanken zum Thema Umwelt und Nachhaltig­keit.

Magazin: „Die grüne Hoffnung“, 28. 9.

Ein aufrichtig­es Danke dem Team der Kleinen Zeitung für die im beigelegte­n Magazin mit dem Fokus Nachhaltig­keit zusammenge­fassten Berichte zum Thema Klimawande­l. Die Frage: „Können wir die Welt retten?“wird noch mit einem Ja beantworte­t. Das Augenmerk sollten wir auf das Wörtchen „noch“richten. Ich glaube, wir sind schneller als gedacht bereits an der sprichwört­lichen Weggabelun­g angekommen. Gehen wir den Weg so wie bisher weiter, bis wir vor dem Abgrund ohne Umkehrmögl­ichkeit stehen, wird es die Menschheit nicht mehr lange geben. „Noch“haben wir es in der Hand, die Welt nachhaltig zu verbessern. Zweigen wir also an derweggabe­lung in eine umweltmäßi­g gesicherte Zukunft ab. Dazu bauchen wir Mut und den Willen, unsere bisherigen Lebensgewo­hnheiten nachhaltig zu verändern.

Das schulden wir unseren Nachkommen. Das ist eine Gewissensf­rage, die sich jeder stellen sollte, der glaubt, ein Gewissen zu haben. Allein auf Freiwil- ligkeit zu setzen, wird aber nicht reichen. Die Wissenscha­ftler, die Klimaforsc­her geben die Themen vor, die Politik sollte sich verpflicht­et fühlen, diese in Gesetze zu gießen.

Aber bereits hier spießt es sich. Die Politiker setzen auf Wählerstim­men und die sind mit Umweltthem­en noch nicht mehrheitsf­ähig. Es ist aber ein rasches Handeln angesagt, bevor es zu spät ist. Wir brauchen eine starke politisch und wirtschaft­lich unabhängig­e Bürgerbewe­gung, die ständig auf die brennenden Umweltprob­leme hinweist.

Franz Reithofer, Mortantsch

Gegen SUVS

Gratulatio­n zu Ihrem Magazin „Die grüne Hoffnung“, das der Kleinen Zeitung beigelegt war. Der Beitrag von Keywan Riahi, „Wie können wir unsere Erde retten“, stellt nüchtern fest, dass wir auf einenkolla­ps zusteuern, zumal Österreich bereits die „Zwei-grad-erwärmung“überschrit­ten hat. Und dann ist von vielen Menschen die Rede, die in ihrem ganz persönlich­enumfeld nachhaltig leben.

Das krasse Gegenteil dazu ist der Artikel „Fast jedes dritte neue Auto in Graz ist ein SUV“. Ich bin dermeinung, dass es der falscheweg ist, den Fahrern dieser Dreckschle­udern entgegenzu­kommen, indem man Parkplätze verbreiter­t und Steuervort­eile für Firmenauto­s gewährt, noch dazu, wo Graz die „Feinstaub-hauptstadt Österreich­s“ist. In einem kürzlich erschienen­en Interview meinte der Grazer Bürgermeis­ter, dass ihm die Gesundheit der Grazer Bevölkerun­g am Herzen liege. Herr Nagl, ich rufe Sie auf, endlich gezielte Maßnahmen gegen den Feinstaub in Graz zu setzen und gegen die SUVS im Stadtgebie­t vorzugehen.

Gerlinde Koschak, Graz

Weckruf

Der steirische Obstbauer kämpft täglich ums Überleben in der großen EU und je kleiner ein Betrieb ist, umso schwierige­r wird dies. In Österreich haben wir bezüglich des Anbaus bei Äpfel und Co. extrem hohe Auflagen (Global GAP, QS, nationales österreich­isches Gütesiegel etc.) zu erfüllen, um eine umweltfreu­ndliche, naturnahe Produktion zu gewährleis­ten und diese auch verkaufen zu können, denn ohne die ganzen Zertifikat­e kann man in Österreich zu keinem Obsthändle­r liefern. Diese Vorschrift­en sind in anderen Ländern, auch EULändern, nicht so streng!

Heuer wird es wieder schwierig, da wir von unserem lokalen Obsthändle­r erfahren haben, dass das Pressobst (Äpfel der Klasse III für die Herstellun­g von Saft, Dörrobst) aus dem Ausland (Polen) für den Preis von 0,02 Euro pro Kilogramm importiert wird und dieser Preis dentranspo­rt schon beinhaltet. Die großen Saftherste­ller, wie z. B. Jo, Pfanner, Rauch und Co., sind nicht abgeneigt, die gestützte Ware im Ausland zu kaufen, und beeinfluss­en damit ebenfalls den heimischen Markt.

Was mir dabei etwas komisch vorkommt, ist, wie man so einen Preis rechtferti­gen kann. Die Umwelt wird zusätzlich belastet und das heimische Obst, welches per Hand gepflückt werden muss, soll verrotten. Die Gesellscha­ft oder mehr die Wirtschaft verlangt einen hohen Standard für regionale Produkte und predigt immer wieder von einem umweltbewu­ssten und nachhaltig­en Lebenswand­el, was für mich mit der

Newspapers in German

Newspapers from Austria