Kleine Zeitung Steiermark

Die Bundesländ­er in der Auslage

- Von Daniel Hadler

Euro, erkennt man, welche astronomis­chen Werte vorhanden sind.

Auf dem Weg zur Neuausrich­tung von ORF eins ist „Kurier des Kaisers“ein wichtiger Schritt. Verspürten Sie Druck?

Jeder Programmge­stalter, egal ob er in der „Zeit im Bild“tätig ist oder im Spielfilmb­ereich, möchte, dass das Programm gesehen wird. Die Zuschauerz­ahlen sind nicht in Blei gegossen, aber schon ein Hinweis: Hat das Programm Anklang gefunden oder nicht? Den Druck habe ich mit jeder Sendung, dass ich hoffe, dass sie nicht völlig abstürzt. Manchmal hat man es aber nicht im Griff, wenn du an einem 36-Grad-sonntag im Juli spielst – was erwartest du dir? Aber es gibt keine Vorgabe.

Der Zuseher erfährt Unvermutet­es: Etwa, dass 40 Prozent der österreich­ischen Eier aus der Steiermark kommen. Welches Faktum hat Sie überrascht?

Ich habe ja sechs Jahre in der Steiermark gelebt, bin aber in Gegenden gekommen, wo ich nie war. Das beginnt mit der Steinernen Wehr – das ist ja grandios schön. Ich habe auch nicht gewusst, dass man in der Steiermark Arsen abgebaut hat und schon gar nicht, dass sie es auch gegessen haben ... Und vierwochen vor dem Pfer- demarkt haben sie ihre Pferde mit Arsen gefüttert. Die Pferde fraßen sich an, das Fell begann zu glänzen, und drei Wochen nachdem das Ross verkauft wurde, war es tot. Teilweise gab man es auch den Frauen für die Haare und die Haut. Das muss man sich einmal vorstellen: Arsen ist giftiger als Zyankali.

Von welchem Bundesland würden denn Sie sich trennen wollen?

Auf diese Frage habe ich mich vorbereite­t. Ich bin nur der Kurier. Die Bürde der Entscheidu­ng muss schon der Kaiser selbst tragen. Ich bin bis jetzt 12.000 Kilometer durch alle Bundesländ­er gefahren, und mir fiele nichts ein, was ich nicht haben möchte.

Umfragen durch das Sora-institut sind Teil der Sendung. Eine der Fragen: In welchem Bundesland würden Sie, alternativ zu Ihrem eigenen, gerne leben?

Wenn ich nicht aus dem tollsten, schönsten, besten Bundesland kommen würden – aus Vorarlberg – und nicht im tollsten, besten, schönsten Bundesland leben würde – in Wien? Also ich kann mir schon vorstellen, dass es mich in den Süden zieht – ich habe es gerne ein bisschen wärmer.

Sie müssen sich entscheide­n: Kärnten oder Steiermark?

Ich würde auf die Pack ziehen.

hat diese Folge ja nicht unbedingt begonnen. Dass einer Schauspiel­erin am Filmset eine geladenewa­ffe untergejub­elt wird, mit der sie vor laufender Kamera unwissentl­ich eine Kollegin erschießt: Das hätte man so ähnlich im Krimi wirklich schon oft genug gesehen.

Dann aber mutierte die jüngste Folge von „Schnell ermittelt“am Serienset der fiktiven Seifenoper „Wege der Liebe“zu einem in liebevolle­n Spott getunkten Panorama des eigenen Milieus.

Derschmier­igeproduze­nt, der überforder­te Regisseur, die intrigante Hauptdarst­ellerin, der fesche Liebhaber, der seine wahre Sexualität vor 100.000 Bewunderin­nen auf Social Media dann doch lieber geheim hält: Den Gusto, mit dem die Schauspiel­er da die Klischeesc­hleuder bedienten, konnte man förmlich tropfen sehen.

noch dazu der ziemlich großartige Rainer Wöss, der im Fernsehen unverdient­erweise ein Nebenrolle­ndasein fristet, obwohl er – siehe ArthouseKi­no wie „Murer oder „Superwelt“– auch ganz anders könnte, hier als versoffene­r Kleindarst­eller groß aufspielen darf, war dann noch der Extrabonus dieser Folge. Nebst der freundlich­en Erinnerung daran, dass das wahre Grauen im TV stets in den Seifenoper­n wohnt.

Länder-porträts als Mischung aus Comedy und Doku: Der „Kaiser“ist pleite und sendet heute seinen Kurier Hanno Settele in die Bundesländ­er, umihrenwer­t zu erheben.

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