Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Der Grazer Thorsten Schick debütierte in der Königsliga.
Die
Gefühlswelt von Thorsten Schick ist momentan ein wenig durcheinander. Am Dienstag hat der Grazer gegen Juventus Turin – ausgerechnet seinem Lieblingsverein seit Jugendtagen – sein erstes Champions-league-spiel bestritten. Aber dabei mit den Young Boys aus Bern 0:3 verloren. „Stolz und Enttäuschung liegen gerade echt nah beieinander“, sagt der 28-Jährige. „Ich bin Fußballprofi, da will man natürlich gewinnen, ganz egal, gegen wen“, sagt der Außenbahnspieler, „wir wissen aber auch, dass Juventus den Anspruch auf den Champions-league-titel stellt und wir zum ersten Mal dabei sind.“
Dreifacher Torschütze für die Mannschaft von Cristiano Ronaldo, der gesperrt fehlte: Paulo Dybala. „Es ist schon komisch. In den letzten 15 Jahren habe ich Dienstag oder Mittwoch selbst Champions League geschaut, jetzt spiele ich dort. Wenn im Tunnel dann Dybala und Co. kommen, schaut man schon kurz rüber“, gibt Schick zu, dessen Lieblingsspieler eben jener Argentinier Dybala ist. „Aber auf dem Feld ist es ein normales Spiel. Nur in den Unterbre- chungen denkt man sich vielleicht: ,Boah, wo bin ich?‘ Es war auf jeden Fall ein ganz besonderer Tag für mich.“
Nach dem Spiel hat sich Schick auch Dybalas Trikot gesichert: „Unser Kapitän hat früher mit ihm zusammengespielt. Er hat mit ihm das Trikot getauscht und gefragt, ob er für mich auch noch ein zweites hätte. Dybala ist ein gemütlicher Typ, Small Talk war drinnen.“
In der Liga peilt YB mit Schick am Wochenende den zehnten Sieg im zehnten Spiel an. Daniel Jerovsek