Am Anfang waren die Elefanten
Eine neue „Wilde Reise mit Erich Pröll“: Der Filmemacher führt in einer vierteiligen Dokureihe durch den Tiergarten Schönbrunn.
Der älteste Zoo der Welt darf sich seit einigen Tagen auch Europameister nennen: wieder einmal. Zum fünften Mal wurde der Tiergarten Schönbrunn zum besten Zoo Europas gewählt und verwies die Branchenkollegen aus Leipzig und Zürich auf die Plätze. Auch zwei Millionen Besucher jährlich sind ein valider Beleg für die Attraktivität der 266 Jahre alten Wiener Institution und seiner über 700 zum Teil hochbedrohten Tierarten.
Grund genug für die ORF-REdaktion, wieder einmal mit Kamerateams anzurücken, um das 17 Hektar große Gelände in Augenschein zu nehmen. Oberkundschafter ist Filmemacher Erich Pröll, der die schillernde Geschichte des von Kaiser Franz I. und Maria Theresia gegründeten Tiergartens und seine heutigen Bewohner in Augenschein nahm. Entstanden sind vier Episoden, die ab heute in „Abenteuer Schönbrunn“(ORF III, 20.15 Uhr) von der großenwelt in der kleinen und ihren vielartigen Bewohnern erzählen. In der Auftaktfolge widmet sich Erich Pröll der Geschichte des 1752 als Menagerie gegründeten Tierparks. 1770 zog der erste Elefant ein, wenig später Wölfe und Bären. Um 1800 folgten Eisbären, Hyänen und Kängurus und etwas später fanden die Giraffen in Schönbrunn ein neues Zuhause.
In der nächsten Woche kommt die Tiergarten-reihe in der Gegenwart und bei ihren negativen Begleiterscheinungen an: Meteorologe Andreas Jäger erklärt gemeinsam mit Pröll die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf viele Tierarten und wie der Zoo auf diese Herausforderung reagiert. Folge drei (18. Oktober) beleuchtet dann den Zoo als Großunternehmen mit rund 200 Mitarbeitern: Wo kommendietiere her? Was ist im Bereich der Zucht zu beachten? Die vierte und letzte Folge (25. Oktober) ist schließlich den weniger prominenten Bewohnern in Schönbrunn gewidmet: von den Kirk- oder Zwergrüssel-dikdiks bis zum Waldrapp.
„Die Anzahl der Geschichten, die dort waren, ist überwältigend“, ist Pröll, der sonst für seine Naturdokus auf der ganzen Welt unterwegs ist, begeistert vom Mikrokosmos Zoo als Drehort. „Überall lauern neue Details, die es einzufangen lohnt“, erzählt der 69-jährige Linzer. Und Schönbrunn-direktorin Dagmar Schratter sieht eine Gemeinsamkeit mit Pröll: „Das Interesse der Menschen an der Tierwelt zu wecken, ist die Mission, die uns und Erich Pröll verbindet.“