Die Kinder traf es am schlimmsten
Caritas-helferin Miriam Ebner gibt ein Lagebild aus dem Katastrophengebiet in Indonesien. Es fehlt an fast allem – nun sind Hilfsorganisationen amwerk.
Auch beim Telefonat mit Miriam Ebner mag das Grauen vor Ort für einen Europäer, der sich am gerade prächtigen Herbstwetter erfreut, nur schwer vorstellbar bleiben. Was die erprobte Linzer Caritas-helferin, die seit Dienstag in Makassar indemvon Erdbeben und Tsunami schwer gezeichneten Katastrophengebiet in Indonesien weilt und arbeitet, erzählt, macht diese humanitäre Katastrophe aber zumindest um einiges greifbarer.
„Selbst die Leichensäcke gehen aus. 200.000 Menschen sind akut auf Hilfe angewiesen, 60.000 sind geflüchtet.“Betroffen ist vor allem das etwa zwei Stunden von Makassar entfernte Palu. Bis gestern wurde die Opferzahl offiziell bereits mit 1424 Toten angegeben. Hunderte werden so rasch es geht in Massengräbern beigesetzt, um der Ausbreitung von Seuchen vorzubeugen. Bergungsarbeiten laufenweiter, das Zeitfenster, in dem noch mit Überlebenden gerechnet werden kann, schließt sich jedoch zusehends.
Nach der Katastrophe wuchs die Wut über ein mögliches Versagen der Behörde: Das Tsunami-frühwarnsystemhabe zwar einwandfrei angeschlagen, der Alarm sei aber viel zu früh wieder zurückgenommen worden. Sirenen seien an den Stränden nicht zu hören gewesen. „Das vorherrschende Gefühl ist derzeit nicht diese Wut, sondern Solidarität“, erläutert Ebner. Es fehle an allem, Trinkwasser, Lebensmittel – und nicht zuletzt an der Möglichkeit, die Menschen medizinisch zu versorgen. Besondere Sorge bereitet die Tatsache, dass mit Ende Oktober die Regenzeit naht. Nicht zuletzt der Ausbruch von Krankheiten wird befürchtet. Die Infrastruktur in den betroffenen Gebieten ist weitflächig zerstört, nun geht es auch darum, mobile Kliniken für die vor Ort unermüdlich arbeitenden Ärzteteams zu schaffen.
Caritas-hilfe
Die Caritas bittet dringend um Spenden für die kurz- und längerfristige Hilfe im Katastrophengebiet. Wenn Sie einen Beitrag für die Menschen in Not leisten wollen, finden Sie in dieser Ausgabe einen Erlagschein.
Die indonesische Regierung beorderte Militär und Feuerwehren in die Krisenregion, ausländischen Hilfskräften wird der direkte Zutritt nicht gewährt. Es gehe derzeit vor allem um das