Das Pflichtfach
Bildungsminister will Ethik für alle, die keinen Religionsunterricht besuchen. Derzeit gibt es dazu nur Schulversuche, 22 in der Steiermark. Und selbst diesen droht das Aus.
Die Frage ist alt und dennoch aktuell: Wie können Kindern Werte vermittelt werden, die unsere Gesellschaft ausmachen? Imreligionsunterricht, so der Anspruch, sollte das geschehen, doch den besuchen nicht alle – weil sie „ohne Bekenntnis“sind, oder weil sie sich abgemeldet haben, was ab 14 Jahren möglich ist.
Zahlen liegen in der Steiermark nur für den katholischen Unterricht vor: 14,5 Prozent haben sich abgemeldet. Für den islamischen Unterricht gibt es dazu keine Angaben. Während Pflichtschüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, oft trotzdem in der Klasse sitzen oder anderweitig betreut werden, haben viele ältere Schüler statt Religion eine Freistunde.
Und so will Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) als „Al- ternative zum Kaffeehaus“das Pflichtfach Ethik für alle einführen, die sich von Religion abmelden, wie er kürzlich sagte. Im Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ ist dieser Punkt zwar enthalten, konkrete Entscheidungen gibt es aber nicht. Und Faßmann sagte eben auch: Was zusätzlich koste, sei immer schwieriger umzusetzen.
Das ist ein Knackpunkt. Denn Ethik-schulversuche gibt es schon seit mehr als 20 Jahren, und noch länger wird über das Thema diskutiert. In der Steier-