Energiehändler halten Verbote für den falschen Weg
Haben fossile Energieträger Zukunft? Lebhafte Debatte beim „Branchentalk“im Styria Media Center.
Haben
fossile Energieträger Zukunft?“Unter diesem Titel debattierten Experten beim Branchentalk des Energiehandels im Skyroom des Styria Media Centers. Die Frage hat durch den – in der Klima- und Energiestrategie der Regierung – insauge gefassten Ausstieg aus Ölheizungen im Neubau an Brisanz gewonnen.
Fachverbandsobmann und Wkö-vizepräsident Jürgen Roth betonte eingangs, dass sich „die Mineralölwirtschaft vollkommen zur österreichischen Klima- und Energiestrategie“bekenne. Es sei jedoch wichtig, dass „die dazu gesetzten Maßnahmen sozialund standortverträglich sind“. Die Forcierung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz werde befürwortet. Eine Verunsicherung der 700.000 Haushalte mit Ölheizung müsse aber vermieden werden, strich auch der frühere Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner hervor. Daher sei die Androhung von Verboten aus seiner Sicht der falsche Weg. Roth verwies auf Entwicklungen im Bereich neuer Formen synthetischer Heizöle, die zum überwiegenden Teil aus Reststoffen bestehen und die „beinahe vollständig emissionslos verbrennen“. Martin Reichard, Leiter des Instituts für Wärme und Öltechnik (IWO), verwies auf die Statistik von 1990 bis 2017, wonach es generell zu einer Reduktion im Heizölverkauf (minus zwölf Prozent) sowie im Betrieb von Ölheizungen (fünf Prozent) gekommen ist.
Die Präsentation der Landesstrategie durch die Klimaschutzkoordinatorin der Steiermark, Andrea GössingerWieser, zeigte aber auch eindringlich, dass die Zeit für ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen drängt. Diesen Ball nahmen auch einige der mehr als 100 Besucher derveranstaltung auf, darunter auch zahlreiche Unternehmer aus der Energie- und Umwelttechnik, was zu lebhaften Diskussionen führte. Conclusio: „Gemeinsame Anstrengungen aus allen Bereichen und Disziplinen sind notwendig, um die Energiezukunft grüner zu gestalten“, so Mitterlehner. WK/LUNGHAMMER