Sind Elektroautos Hoffnungsträger?
Unsere Leser bezweifeln, dass die Bevorzugung von Elektroautos die beste Lösung für Umwelt und Verkehr ist.
„E-autos auf Busspur“, 28. 10.
Jahrelang hat man Dieselfahrzeuge forciert und steuerlich gefördert. Jetzt werden sie verdammt und man versucht, sie sogar aus den Städten zu vertreiben. Nun werden Elektroautos als Hoffnungsträger gepriesen, die helfen sollen, einige der dringendsten Umweltprobleme in den Griff zu bekommen.
Keine Igl-tempolimits für EAutos, Gratisparken in Städten und sogar Benützung der Busspuren und noch vieles mehr. Wir werden auch in den kommenden Jahrzehnten noch mit den Verbrennungsmotoren leben, weil sich viele gar kein neues Auto, insbesondere kein EAuto, leisten können oder wollen. Dann werden die täglichen Erledigungen halt nicht mehr im Stadtzentrum erledigt, sondern in den Einkaufszentren im Umland.
Die E-mobilität in Hinblick auf Klima- und Umweltschutz wird sich als Trugbild entpuppen. Allein der Energiebedarf zur Herstellung einer Traktionsbatterie entspricht dermenge Treibstoff, mit der konventionell angetriebene Autos gut und gerne 50.000 bis 80.00 Kilo- meter weit fahren können. Weiters wird der Strom zum Antrieb eines Elektroautos auch noch in vielen Jahren überwiegend aus klimaschädlichen Quellen stammen.
Selbst wenn Elektroautos in den nächsten Jahren boomen, werden sie keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten, und vergessen wir nicht, dass die Hälfte der Treibstoffpreise als Steuern an den Staat geht, 45 Mrd. Umsatz jährlich von der österr. Automobilwirtschaft erwirtschaftet wird und diese rund 450.000 Arbeitsplätze schafft. Eine gezielte Förderung der Forschung in der Verbrauchsoptimierung bei Benzin- und Dieselmotoren sowie des Einsatzes von synthetischen und weitgehend CO2neutralen Bio-kraftstoffen wäre sinnvoller.
Sylvia Fuchsjäger, Krieglach
Scheinmaßnahmen
Die jüngsten Vorschläge zum Erreichen der Klimaziele durch Förderung der E-mobilität hat die Entscheidungsmuster der heimischen Politik schonungslos offengelegt. Nämlich einen Entscheidungshorizont von einer Legislaturperiode und nur wählerwirksame nahmen.
Die präsentierten Überlegungen zu einer deutlichen Steigerung des Anteils von E-autos würden nur zu heillos überlasteten Busspuren und einem Mangel an Parkplätzen in den innerstädtischen Räumen führen. Denn für das Erreichen der Klimaziele – ein Verfehlen wird Österreichunsummen kosten – bedarf es halt effizienter und durchdachter sowie langfristig angelegter Maßnahmen.
Dr. Peter Klug, Graz Scheinmaß-