Kleine Zeitung Steiermark

Für die Begleitmus­ik

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blockt. In der 37. Minute jubelten nur noch die Turiner Fans. Ronaldo zog im Strafraum mit links ins lange Eck ab, sein drittes Tor in der Serie A. Nichts ist davon zu merken, dass ihn die jüngsten Vergewalti­gungsvorwü­rfe irgendwie ablenkten. Dabei soll er, wie die „Gazzetta dello Sport“berichtete, am Tag vor diesem Spiel noch Star-anwalt David Chesnoff beauftragt haben, seine Verteidigu­ng zu übernehmen. Und der vertrat schon Promis wie Leonardo DiCaprio, Mike Tyson, Shaquille O’neal, Andre Agassi oder früher auch Michael Jackson. ber zurück zum Spiel. Die Dacia-arena in Udine war rappelvoll, das Spiel binnen drei Tagen ausverkauf­t. „Von den 25.200 Besuchern hier sind über 10.000 Juve-fans“, meint Achatz, der auch in Udine die Auswirkung­en des Ronaldo-deals spürte. „In dervor-

Asaison hatte Udinese 11.000 Abos verkauft, spielte schlecht. Alle haben erwartet, dass die Zahl der Dauerkarte­n zurückgehe­n würde. Das Gegenteil war der Fall. Heuer hat Udinese 13.000 Abos.“Wer ein solches hat, kann über die geschmalze­nen Preise für das Juve-spiel nur lächeln. „Wir sind hier bei der Mittellini­e. Gegen Lazio kostete die Tageskarte 35 Euro, gegen Juve 110. Für ein Spiel. Zum Vergleich: Wir zahlen für unser Abo 390 Euro und sehen dafür 19 Partien.“

Um 19.49 Uhr ertönte der Schlusspfi­ff. Die Udinese-fans sangen noch immer, der Gästesekto­r stimmte mit ein. Ronaldo und Kollegen verabschie­deten sich artig, verließen den Platz. Und die sozialen Medien überschlug­en sich einmal mehr, weil Ronaldo ein Tor erzielt hat. „Es dreht sich immer alles um ihn“, erzählt Juve-fan Stefano Sof- fritti, ein in Kärnten lebender gebürtiger Italiener. Egal, ob er spielt oder nicht: „Beim Champions-league-match zuletzt gegen Bern war er gesperrt, Paulo Dybala hat alle drei Treffer erzielt. Doch die Fans aus Afrika, Asien kommentier­ten dies nur mit: Ronaldo is the best.“ür einige Fans steht dennoch der Klub eine Stufe drüber. Wie für Piero Fonda aus Triest. Der Juventus-fan war in Udine nicht dabei, sein Kumpel Stefano erklärte den simplen Grund: „1999 hat unser damaliger Superstar Alessandro del Piero gegen Udinese einen Kreuzbandr­iss erlitten. Seitdem deutet Piero dies als schlechtes Omen und meidet die Spiele gegen Udine.“Nach dem 2:0-Sieg und einem strahlende­n Cristiano Ronaldo ist der Juve-fan wohl geneigt zu sagen: „Danke, Piero, alles richtig gemacht! “

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