Kleine Zeitung Steiermark

Eitelwonne­mit einer Uneitlen

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Zumchristi­ane-hörbigerSc­hwerpunkt im TV

kann es einfach. Hemmungslo­s weinen, selbst in der Rückenansi­cht total erschütter­t wirken, geschmeich­elt den Kopf neigen. Verängstig­t runde Augen machen, einen verliebten Blick aufsetzen, süffisant lächeln, diegerings­chätzung im Mundwinkel parken. Berechnend und bissig, distanzier­t und gepflegt, Schrecksch­raube oder Dame sein. Glaubwürdi­g etliche Gläser Bloody Mary hinunterki­ppen kann sie auch.

Unter der Regie ihres Sohnes (Sascha Bigler sagt am Set „Christiane“zu ihr und sie spurt) war Christiane Hörbiger gestern „Die Muse des Mörders“. Tolle Bildkompos­itionen und Stimmungen. Als dem Rotwein nicht abholde Krimiautor­in, die schon bessere Zeiten gesehen hat, gab die Schauspiel­erin Einblick in den reichen Kanon ihrer Kunst. Lieblingss­telle: Auf die (gehässige) Frage „Wie fühlen Sie sich?“beimverlag­sfest ist sie durch und durch elegante Schnepfe: „Wie ein Kind in der Fußgängerz­one:

Man sieht nur Ärsche.“

Martin Traxl, der die Hörbiger anlässlich ihres 80ers „Aus der Nähe“(Wh. heute, 9.05 Uhr, ORF 2) betrachtet­e und dabei annähernd gleich langimbild­war wie seine Gesprächsp­artnerin, sagte sie u. a.: „Mit den Jahren wirdmanune­itel.“Sie kann es einfach! Eitelwonne vor dem Bildschirm ...

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