„Ich war einem Zusammenbruch nahe“
Der Film „Utøya 22. Juli“dokumentiert den Horror, der sich auf der Ferieninsel abspielte, als der Rechtsextremist Anders Breivik 69 Menschen erschoss. Nachwuchstalent Andrea Berntzen liefert darin eine atemberaubende Vorstellung ab.
akzent allerdings noch auf der Bombe, die Breivik zuvor im Zentrum von Oslo gezündet hatte. Der große Schock kam erst, als die Zeitungen am nächstentag vom Massaker berichteten. Ichwar damals ja erst 12, 13 Jahre alt und kapierte noch nicht sehr viel.
Regisseur Erik Poppe hat sich für den Film eine eigene Dramaturgie einfallen lassen. Er erzählt die Geschichte aus der Sicht der Opfer, den Mörder Breivik sieht man, wenn überhaupt, höchstens schemenhaft. Sie spielen die Rolle der Kaja, die nach den ersten Schüssen verzweifelt nach ihrer jüngeren Schwester Emilie sucht, die nach einem Streit einfach abgezischt war.
Erik Poppe wollte dem Täter keine Bühne bieten, deshalb – und das ist gut so – erleben wir alles aus der Perspektive der Jugendlichen. Sämtliche Figuren sind fiktiv, derregisseur formte sie nach Erzählungen der Überlebenden.
Wie sind Sie zur Rolle der Kaja gekommen?
Ich hatte zuvor nur Schultheater gemacht. Es gab ein Casting in acht Runden. Bis zur dritten Runde wussten alle Teilnehmenden nichts über dasthema. Nach der letzten Runde rief mich Erik Poppe an und teilte mir mit, dass ich Kaja sein würde. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich fürchtete, dies sei nur ein Traum gewesen, aus dem ich wieder aufwachen würde.