Ist St. Lukas mild und warm, kommt ein Winter, dass Gott erbarm.
Frage, ob es zum richtigen Zeitpunkt die richtige Dosis Wärme, Regen und Sonne geben wird, steht im Mittelpunkt.
Noch etwas gilt es zu beachten: Um zu beurteilen, ob eine Bauernregel gut oder schlecht ist, muss der Ort ihrer Entstehung einbezogen werden. Regeln, die in Norddeutschland durchaus gute Trefferquoten erzielen, können im pannonischen Raum komplett danebenliegen – ein Haken für unsere Mobilitätsgesellschaft und ihre rasante und mit Vorliebe verkürzte Kommunikation.
Da hat es Paul Prattes, seit 22 Jahren medialer „Wetterfrosch“, Pardon, „Wetterpauli“aller Steirer, mit seinem überschaubaren Prognoseumfeld leichter, wiewohl nach seinen Beobachtungen in den letzten zehn Jahren die Treffsicherheit bodenständiger Wetterregeln von 85 auf 75 Prozent gesunken sei. Es bedürfe einer neuen Deutung des Kräftespiels in der Natur, umschreibt er den spürbaren Klimawandel. Der ihm vielleicht auch bei seiner Lieblingsbauernregel zugutekommt: „Tritt (wie heuer) kalt der Oktober herein, wird gnädig uns der Winter sein“, hofft Berufspendler Prattes. Nicht von ungefähr. Die Regeln haben auch im 21. Jahrhundert ihr Eigenleben bewahrt, denn auch Autorwostal räumt ein: „Trotz allen Aufwands werden wir die ganze Wahrheit über die Bauernregeln nie herausfinden können.“Dermythos lebt.