Sonne an Sankt Franz gibt dem Wein den Glanz.
Wetterfachleute nutzen sie zumindest als launige Beigabe, wenn der geplagten Freizeitgesellschaft ein wettermäßig missratenes Wochenende verscherbelt werden soll. Oder wenn der trockene Prognosestoff geradezu nach einem flüssigen, gereimten Aufputz schreit. Für die Altvorderen sind sie einmal mehr Beweis, dass alles schon da gewesen ist: unsere Bauernregeln.
Das Prinzip der Bauernregeln dürfte so alt wie diemenschheit sein, wagt der Meteorologe Thomaswostal eine kühne Hypothese und nimmt an, dass schon die Sammler und Jäger Spezialisten hatten, die Wettergeschehen, Verhalten der Tiere und Entwicklung der Pflanzen zu deuten wussten. Dementsprechende schriftliche Aufzeichnungen sind ab den ersten Hochkulturen an Nil oder Euphrat und Tigris überliefert. Die Griechen versuchten sich gar bereits in Langzeitprognosen. Und von den Babyloniern sind Wetterregeln überliefert, die unseren Bauernregeln ziemlich ähnlich sind. Und diese glänzen nach wie vor in zeitloser Schönheit.
Sie sind noch immer in aller Munde, wenn etwa im Mai die Eisheiligen ins Treffen geführt werden, die Schafskälte unsere Sommergelüste durchkreuzt oder die Hundstage uns so richtig ins Schwitzen bringen. Dabei ist die modernemeteorologie mit ihren ausgeklügelten Wettermodellen und Vorhersagevarianten mit ihren Satelliten und Hochleistungscomputern längst das Maß aller Dinge. Sollte es reinenostalgie sein, dass sich die Bauernregeln noch immer so großer Beliebtheit erfreuen? Zamg-mann Wostal hat den Spieß umgedreht und