Zum Film „A Star Is Born“
hat, macht den Deckel der Kleidertruhe zu. Denn irgendwann am Weg zum absoluten Ruhm, irgendwo zwischen fünf Alben, sechs Grammys und einem Golden Globe, ist sie verloren gegangen, die Person Stefani Joanne Angelina Germanotta. Wurde die Lust zur Verkleidung zum Muss. Wurde die Kür zur Pflicht. Dabei war diese Form
der Inszenie- rung nicht als Monster skizziert, im Gegenteil. Es sollte ein Bollwerk gegen das AmericanBeauty-syndrom sein, das latente Grundrauschen im Popstargeschäft.
In der Doku „Gaga: Five Foot Two“gibt sie eine Selbstdiagnose ab: „Ich habe mich nie hübsch genug oder gut genug gefühlt.“Dann doch lieber ein Art Ornat kreieren, in dem sich Das Remake ist vierte Leinwandfassung deswelterfolgs um einen alkoholkranken Musiker, der eine junge Frau kennenlernt und ihre Karriere ankurbelt. Während sie aufsteigt, stürzt er ab. Nach „Ein Sterngehtauf“(1937) und„ein neu-
das Monster Popstargeschäft darin spiegeln kann. Die Theorie hat sich mit voller Wirkungskraft in der Realität entfaltet: Rekorde bei YoutubeViews, Singles in Charts, Einkommensrankings. Viel Lärm, viel Ruhm und eine Wirkungskette, die viele Entertainer zu spüren bekommen: „Die Art, wie wir geformt werden, wie man über uns kommuniziert, um diese Art von perfektem Wesen zu schaffen. Aber das sind wir ja eigentlich nicht, wir sind doch wie alle anderen auch“, so die gebürtige New Yorkerin nach der Veröffentlichung ihrer letzten Platte vor zwei Jahren.
Wann wird die Person des öffentlichen Interesses eigentlich zum Eigentum der Öffentlichkeit? Wemgehörst du, dir selbst oder doch deinen knapp 30 Millionen Abonnenten auf Instagram? Nie tun, was man von dir erwartet, das war schon immer er Sternamhimmel“(1954) drehte Frankpierson1976„a Star Is Born“mit Barbra Streisand und Kris Kristofferson. Für Schauspieler Bradley Cooper ist es die erste Regiearbeit. www.astarisbornmovie.net
das Dogma von Lady Gaga. Auch, um eines zu vermeiden: irgendwann nur mehr das „One-trick-pony“zu sein, das nicht mehr beklatscht, sondern nur belächelt wird. Dem Marilyn-monroe-moment zu entkommen, wenn aus der Bewunderung Mitleid wird. Und so legt sie im nächstenmoment alles ab, verlässt nicht nur ihr gewohntes Terrain, sondern auch ihre Inszenierung, die immer auch eine Art Rüstung war.
Im Vorjahr schien die 32-Jährige am bisherigen Zenit ihrer Karriere angekommen zu sein: Halbfinalshow bei der Superbowl, der Eintritt in die oberste Entertainmentliga. Die Doku zeigt die letzten Sekunden, bevor sie zu Beginn ihrer spektakulären Bühnenshowin die Luft gezogen wird: „Es gibt nichts Größeres als das hier, also genieße ich es lieber, denn es wird nicht noch einmal passieren“. Wenn sie sich da einmal nicht geirrt hat.