Eine Hängepartie mit dem besten Ende
Laura Lammer (17), einzige Steirerin bei den Jugendspielen, gewann in Buenos Aires Bronze im Sportklettern.
Selten war es angebrachter, von einer Hängepartie zu sprechen. Denn als Laura Lammer bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires in der letzten Disziplin der Kombinationswertung im Klettern, dem Vorstieg, in fast 15 Meter Höhe im Sicherungsseil hing, war ihr nur klar, dass dieser eine Griff, der letzte, um die Wand bis ganz nach oben zu klettern, ins Leere gegangen war. Also hing die junge Grazerin, letzte Kletterin im Bewerb, am Seil, voll Ungewissheit. Denn in diesemmoment „dachte ich, dass es nicht gereicht hat, ich nur Vierte bin“. Denn: „Ich bin einen Zug vor dem Ende geflogen und habe nur gewusst, dass alle anderen weit gekommen waren.“
Erst als Lammer, die den Speedbewerb in einem dramatischen Finale gewonnen hatte, wieder festen Boden unter sich hatte, waren alle Berechnungen abgeschlossen und es war klar, dass es doch Bronze war. „Da war dann irgendjemand da, der mir gesagt hat, dass ich Drit- te bin“, erzählt Lammer und gesteht: „Da waren dann plötzlich ganz, ganz viele Gedanken in meinem Kopf – und ich bin in Tränen ausgebrochen.“
Es mag eine Plattitüde sein, aber im Fall der 17-jährigen Grazerin trifft sie zweifellos zu: „Eine Medaille bei Olympia, davon habe ich geträumt.“Dass sie diesentraum mitteamkollegin und Freundin Sandra Lettner, die Gold gewann, teilen darf, macht das Glück für beide perfekt. „Wir haben davon geträumt, dass wir beide am Stockerl stehen. Dass diesertraum jetzt wahr ist, ist einfach nur cool“, sagte Lettner. Die Oberösterreicherinwar als große Favoritin in die Kombination aus Speed, Bouldern und Lead gegangen, setzte sich letztlich knapp vor der Slowenin Vita Lukan durch – bei Punktegleichheit entschieden die besseren Einzelplatzierungen.
Und Klettern unterstrich nach der WM in Innsbruck einmal mehr, wie spannend und anspruchsvoll dieser neue olympische Sport ist. Auch dank „Hauptdarstellerin“Lammer, die den Auftakt im Speed gewann, im Bouldern Vierte und im Vorstieg (Lead) Fünfte im Finale wurde – und sich so mit Bronze belohnte. „Ich habe immer daran geglaubt, gewusst: Ich hab’s drauf, ich habe hart trainiert, ich konnte alles geben. Endlich ist es aufgegangen“, sagte sie. Was Lammer besonders freut: Auch ihre Eltern waren in Argentinien beim größten Erfolg der Tochter dabei.
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