Kleine Zeitung Steiermark

Elektrisch zu neuer Blüte

- Von Gerhard Nöhrer

Lange war es still im Lotus. Jetzt soll die Sportwagen­marke unter dem Dach des chinesisch­en Geely-konzerns ein glanzvolle­s Comeback feiern.

Die Marke hat Klang, aber auch eine ziemlich trübe Vergangenh­eit. Lotus, vom genialen Colin Chapman 1952 in Hethel bei Norwich gegründet, ging bis heute durch mehrere Hände und stand dabei nicht nur einmal an der Kippe. Doch die Briten, die mit sechs Weltmeiste­rtiteln in der Formel 1 Geschichte schrieben und Kult-sportwagen wie den Elan, Europa oder Esprit schufen, hielten sich stets über Wasser. Unter anderem auch als Auftragsfe­rtiger, zuletzt für Tesla.

Jetzt aber soll Lotus zu neuer Blüte erwachen. Und das soll ein Mann garantiere­n, der gerade für Aufsehen sorgt und die Branche aufmischen will. Der chinesisch­e Multimilli­ardär und Geely-konzernche­f Li Shufu (55), der schon Volvo und das Londontaxi fit machte, möchte das sportliche Nischenlab­el zur Premiummar­ke à la Porsche entwickeln und in das Elektrozei­talter führen. Bis 2021 will

Die Geschichte von Lotus

Shufu, der auch zehn Prozent an Daimler hält, Lotus neu aufladen und mit einer frischen Produktpal­ette durchstart­en.

Das Lotus-management hat der Geely-boss schon einmal erneuert: Der bisherige Vor- Colin Chapman gründete 1952 Lotus Engineerin­g. Von 1986 bis 1993 im Besitz von GM. Weitere Eigentümer: die ACBN Holding (1993–1996), Proton (1996– 2012), DRB-HICOM(2012– 2017). Immai2017 übernahm Geely 51 Prozent der Firmenante­ile. standschef Jean-marc Gales wurde zum Berater degradiert und durch Geely-entwicklun­gschef Feng Qingfeng ersetzt, Chefdesign­er Russell Carr berichtet an Geely-stylist Peter Horbury und im Hintergrun­d zieht Volvo-aufsichtsr­at Carl-peter Forster, der ehemalige Opel-boss, die Fäden.

Das Geld soll Lotus künftig in erster Linie in China verdienen, wo man auch die neuenmodel­le in Volvo-fabriken bauen will. Wobei: In China hat Lotus keine Tradition – in den letzten 15 Jahren wurden im Reich der Mitte gerade einmal 400 Fahrzeuge verkauft. Weltweit will man bei den Stückzahle­n zügig sechsstell­ig werden – nach bloß 1600 Verkäufen im letzten Jahr ...

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Lotus lebt. Zuletzt gesehen in Paris
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Aufgelesen. Diesem Mann nimmt man ab, dass er ein Auto b bauen kann. Jetzt hat Red-bullD Designerad­rianneweye­inbuch d darüber geschriebe­n, wie man e es macht. Pantauro, 28 Euro.
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