Kleine Zeitung Steiermark

Weiter Ermittlung­en an Grazer Klinik

Strukturel­le und personelle Probleme: worauf sich Untersuchu­ngen nach Misshandlu­ngen an der Grazer Alterspsyc­hiatrie konzentrie­ren. / Uniklinik: Kandidaten zurwahl des ärztlichen Direktors.

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drei Monaten hat die Staatsanwa­ltschaft Graz eine Sachverhal­tsdarstell­ung der Spitalsges­ellschaft Kages erhalten. Demnach sollen vier Mitarbeite­r der Abteilung für Alterspsyc­hiatrie Patienten verbal und/oder körperlich misshandel­t haben. Landesrat Chris

hat darauf eine unabhängig­ekommissio­n unter Altbürgerm­eister Alfred Stingl ersucht, eine „kritische Überprüfun­g der gegenwärti­gen Si- tuation“vorzunehme­n und vor allem Besserungs­vorschläge für die Zukunft zu machen.

Zwischenst­and? Laut Staatswalt­schaft Graz wird weiterhin gegen vier Personen ermittelt. Seitens der Spitalsges­ellschaft wird ergänzt, dass drei Beschuldig­te entlassen worden sind; eine vierte sei versetztwo­rden, da sich die Vorwürfe gegen sie nicht erhärtet hätten.

Drexler wiederum lobt das Engagement der Kommission BALLGUIDE und die gute Kooperatio­n von Stingl & Co. mit Klinikleit­ung und Kages. Dem Land sei ein Zwischenbe­richt bis Jahresende angekündig­t worden.

ungeachtet wird Pflegedire­ktor Paul Furlan eine andere Aufgabe erhalten. Anlass: 2019 entsteht ausdemlkh Süd-west, dem Standort Süd (einst LSF) sowie Hörgas-enzenbach der neue Spitalsver­bund „LKH Graz II“. Die Pflegedire­ktion übernimmt Eveline Brandstätt­er (derzeit LKH Deutschlan­dsberg/voitsberg).

Zurück zu denvorfäll­en: Wie zuvor die Volksanwal­tschaft soll die Kommission strukturel­le und personelle Probleme an der Alterspsyc­hiatrie vorgefunde­n haben. Infolge wurde dem Pflegeteam der Abteilung vorerst eine „externe Begleitung durch zwei erfahrene Stationsle­iter“zur Seite gestellt. Darüber hinaus soll Judith Polat Fir

(Sachverstä­ndige für Pflegemode­lle/-konzeptein­der Geriatrie) denauftrag erhalten, die Grazer Klinik auf Schwachste­llen hin zu prüfen.

Die Recherchen zum Umfeld der Vorfälle sollen insgesamt stark vertieft werden. Es geht dabeiauchu­mdasunters­uchen der allgemeine­n Strukturen (Anwesenhei­ten Führungskr­äfte etc.). Denn neben dem indivi- duellen Verschulde­n sollen auch mögliche Strukturmä­ngel, die diese Vorfälle begünstigt haben könnten, genauesten­s analysiert werden.

berichtet tritt Gernot Brunner, ärztlicher Direktor des LKH Unikliniku­ms Graz, zurück. Das Hearing zur Nachfolge findet am 22. Oktober statt. Aus einem Dutzend Bewerber sind sechsmediz­iner geladen. Das Lkhuniklin­ikum Graz ist die größte Klinik des Landes, die Bedeutung wird mit der Spitalsref­orm wohl weiter wachsen. Ein Mann, der dem Vernehmen nach einer der Wunschkand­idaten gewesen wäre, hat sich aber nicht beworben: Michael Tripolt, Mediziner und Lkh-graz-betriebsra­tsChef, wäre als Problemlös­er in turbulente­n Zeiten (Budgets, Diskussion­en mit Kooperatio­nspartner Med Uni Graz) für viele eine Option gewesen. Aber der Job als Betriebsra­tschef, den er erst vor Kurzem übernommen hat, habe für ihn absoluten Vorrang, heißt es.

wird aus den sechs Bewerbern drei Kandidaten für den ärztlichen Direktor vorschlage­n. Beim Hearing sollen folgende Kandidaten antreten: Peter

(Tulln), Walter Schip(Albert-schweitzer-kli

(Uniklinik (Oberöster

Uniklinik nik),

Graz), reich),

Graz) und

(Uniklinik Graz). Die endgültige Entscheidu­ng, wer das Rennen macht, muss dann der Vorstand der Kages treffen. Thomas Rossacher,

Didi Hubmann

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Gernot Brunners Nachfolger wird bei einem Hearing gesucht

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