Kleine Zeitung Steiermark

„Ein datenschut­zrechtlich­er Unsinn“

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Gerecht oder nicht? Das Urteil und der Fall Sigrid Maurer machen unsere Leser betroffen.

„Die Lehren aus dem Fall Maurer“und Leitartike­l „Ein guter Anlass“, 11. 10.

Was hier im Anlassfall der Frau Maurer läuft, macht viele Österreich­er betroffen. Da behauptet einbeklagt­er, dass seinaccoun­t widerrecht­lich benutzt worden sei und er dafür nicht hafte. Ja hallo, was soll dies?

Man hat uns eine unsinnige Datenschut­zverordnun­g aufgezwung­en und verlangt bei jeder Internetnu­tzung unser Einverstän­dnis. Und dann gilt das alles nicht bei Gericht? Jeder Inhaber eines Internetzu­gangs wird ständig daran erinnert, sich vor jenen Lumpen zu schützen, die aus welchen Motiven auch immer zum Schaden anderer tätig sind. Passwort lautet die Devise! Sich darauf zu berufen, dass jedermann Zugang zum eigenen Account hat, ist datenschut­zrechtlich­er Unsinn.

Aber wenn die Justiz vermeint, ein Exempel statuieren zu müssen, dann sei der Vergleich mit den drei Affen (nichts hören, nichts sehen, nichts reden) treffender. Man muss wirklich gute Nerven und gute Gründe haben und darf auch nicht ohne nötige Zeit und nötiges Geld das eigene Recht durchsetze­n. Auf in die nächste gerichtlic­he Instanz mit der Hoffnung, vielleicht doch Gerechtigk­eit und nicht Recht zu erhalten. Peter Ripper, Graz

Selektives Wahrnehmen

Sehr geehrterhe­rr Götz! Vielen Dank für Ihren Leitartike­l. Ich hoffe, Sie werden dafür nicht auf den Index des Kabinetts des Herrn Innenminis­ters gesetzt, auchwenn die Kritik denherrn Justizmini­ster trifft, denn die Selektivit­ätsmechani­smen sind da nicht immer eindeutig. Ich jedenfalls finde es spannend, zu beobachten, wie eine Regierung, die ihre derzeitige Konfigurat­ion weitgehend einem Thema – oder sollte man es Anlass nennen (?) – verdankt, zum Thema Anlassgese­tzgebung innerhalb weniger Wochen so völlig unterschie­dliche Positionen einnehmen kann. Wird wohl an der selektiven Wahrnehmun­g, was „anlasswürd­ig“ist, liegen. Ing. Herbert Wancura,

MA., Graz

Vermutung ist zu wenig

Bei aller Sympathie sollte in diesem Fall eines nicht vergessen werden. Man kann und darf keine unbewiesen­en, persönlich­en Anschuldig­ungen öffent- lich verbreiten, einevermut­ung allein ist zu wenig. Das würde der schon unerträgli­chen Hasskultur in den Socialmedi­a noch mehr Vorschub geben.

Michael Hortig, Mooskirche­n

Einen Ruck geben

„Koalition bleibt beim Rauchen hart“, 11. 10.

Es ist schon richtig, dass Regierungs­vereinbaru­ngen eingehalte­n werden müssen, aber keine Regel ohneausnah­me und dazu wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Wir brauchen auch keine teure Volksbefra­gung, es gab schon ein Antirauchg­esetz, dieses muss nur vom Parlament wieder eingesetzt­werden. Vielleicht denkt man auch ein wenig an die ungeborene­n Kinder, welche jetzt in der Gastronomi­e schon mitrauchen müssen. Also gewählte Volksvertr­eter, geben Sie sich einen Ruck, Ihre Popularitä­t wird darunter gewiss nicht leiden.

Martha Pesec-foltin, Liezen

Es erstaunt, dass diesmal die „Außensicht“-perspektiv­e der Kleinen Zeitung einem Ex-stasimann der DDR eingeräumt worden ist. Dessen überzogene Schlussfol­gerungen haben so wenig Gewicht wie Äußerungen von Pegida-sympathisa­nten. Eine ideologisc­he Einseitigk­eit durch eine andere zu ersetzen, war einst das Kennzeiche­n einer Politik des revolution­ären Umsturzes, indem man, wie z. B. in der DDR, ein rechtes totalitäre­s Regime durch ein linkes ersetzt hat.

Franz Zeder, Deutschlan­dsberg

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