Testlauf erfolgreich absolviert
45.000 Besucher, viel internationale Resonanz: Intendantin Ekaterina Degot hat den steirischen herbst reformiert, weitere Korrekturen folgen.
Gallus an: Man will Schwungverlust zur Festivalmitte vermeiden. Und auch an der Zugänglichkeit des Online-auftritts wird man noch schrauben.
Festgehalten wird hingegen am heuer erprobten Verhältnis von Ausstellungs- und performativem Programm. Dass letzteres gravierend verknappt wurde, hat manche langjährige herbstBesucher getroffen. Hier soll es künftig statt Einzelereignissen wenigstens kleine Aufführungsserien geben, „auch wenn dadurch die Kosten steigen. Die Nachfrage war da zum Teil enorm“, konzediert Gallus. Dass vom für 19 Euro wirklich wohlfeilen Festivalpass 2200 Stück verkauft wurden, darf ebenso als Erfolg verbuchtwerden wie ein von 2000 Gästen genutztesvermittlungsprogramm und die bemerkenswerte internationale Resonanz: Es gab Berichte in Medien von der „New York Times“bis zum „Sydney Morning Herald“. Fokus war vor allem Yoshinori Niwas „Nazi-container“(Volksmund) zur Entsorgung fragwürdigen Familienerbes auf dem Grazer Hauptplatz. Solcher Widerhall ist nebst prominenter Platzierung im öffentlichen Raum zweifelsohne auch der Einstel-
lung eines für internationale Medien und Fachbesucher abgestellten Betreuers geschuldet. Sowie der Repolitisierung des Festivals, das mit seinem „Volksfronten“-thema gesellschaftspolitisch offenbar ins Schwarze traf: Es gibt Gesprächsbedarf, auch das hat dieser herbst gezeigt. 2019 soll das heuer auf den Schauplatz Graz beschränkte Festival auch wieder regionale Standorte haben. Und: Diekooperationen mit lokalen Veranstaltern würden fortgesetzt, kündigt Degot an, „je nach Bedarf“. steirischer herbst 2019:
19. September bis 13. Oktober.