Der junge Meister der Königin
Zwischen Konzertsälen und Facebook startet Organist Lukas Hasler groß durch. Heute ist er in Mariatrost zu hören.
Gekreische, Selfies und Umarmungen. Lukas Hasler wurde auf seinen jüngsten Konzertreisen durch die USA und Russland bejubelt. Man könnte meinen, bei dem 22-jährigen Organisten handelt es sich um einen Popstar.
Dabei beherrscht er ein in unseren Breiten außerhalb von Kirchenweniger populäres Musikinstrument. „Ich spiele ein Instrument, das nicht so wahnsinnig massentauglich ist. Auch wenn ich der Überzeugung bin, dass sich das ändern wird“, erklärt der Nachwuchsstar, der vom russischen Publikum völlig überrascht wurde.
„Diese positive, gelöste Stimmung war für mich der WowEffekt des Jahres. So viele junge Menschen. Sie sahen es fast als Popkonzert.“Eine junge Besucherin hatte das Plakat beispielsweise imnagelstudio entdeckt.
Nebenbei bespielt seine Social-media-kanäle. Hat 25.000 Follower auf Facebook, Instagram und Youtube, die er über seine Konzerte auf dem Laufenden hält – und macht die er Königin der Instrumente jung. Mittlerweile hat er die zweite im Netz entbrannte Empörungsflut hinter sich. Anlass war ein Foto, das ihn auf einem Orgelspieltisch sitzend zeigt.
Es ist schon jetzt ein Leben aus dem Koffer, das der 22-Jährige führt. „Meine beste Freundin ist zurzeit die Waschmaschine.“Denn eigentlich ist er noch Student des Konzertfaches Orgel an der Kunstuniversität Graz, hat parallel dazu das Masterstudium Kultur- und Medienmanagement an der Universität Hamburg absolviert, zahlreiche Nachwuchspreise abgeräumt und bügelt seine Hemden noch immer selbst. „Ich habe keinen Hofstaat“, lacht er.
Der Ort, an dem seine Kunst den Anfang nahm, war die Pfarrkirche in seiner Heimatgemeinde Gaishorn am See: „Dort spiele ich auch jetzt noch mit Begeisterung und schaue, dass ich mir Termine so lege, dass es sich ausgeht.“– Wie beispielsweise Anfang November: „Ich fliege erst am Sonntagabend zu meinem Konzert nach London.
Somit kann ich am Vormittag noch die Sonntagsmesse spielen.“Hier erlebt er einkontrastprogrammzum ruh- und rastlosen Aus-dem-koffer-leben: „Es ist Heimat und es ist mein Beginn. Ohne diese Orgel – ohne meine Gemeinde wäre ich dazu nicht gekommen.“Das Orchestrale und die vielfältigenklänge an der Orgel faszinieren ihn: „Einerseits bin ich ausführender Musiker und zugleich mein eigener Dirigent.“
Sein Reise-gen lässt ihn die Welt erkunden und führte ihn in die Ukraine, nach Nordkorea oder Transnistrien, eine molda-