„Kämpft für andere Frauen!“
Die Journalistin und Aktivistin Hanna Herbst erklärt jungen Menschen Feminismus – präzise, politisch und persönlich.
schenken kann, wenn sie alt genug ist.
Wenn dieses Mädchen in die Pubertät kommt – welche Welt wäre ihm und uns zu wünschen?
15 Jahre sind nicht viel. Aber es hat eine gute Voraussetzung: eine coole Mutter! Eine, die es vielleicht freier erzieht und aufzeigt, dass man gewissen Rollen nicht entsprechen muss. Natürlich wünsche ich der Frau, dass sie in einer Welt erwachsen wird, in der ihr etwa nicht mehr gesagt wird, dass man mit Cellulite mangelhaft ist. Dafür sind 15 Jahre vollkommen utopisch. Im Idealfall ist es einewelt, in der es den Feminismus nicht mehr braucht, weil alles erreicht ist.
Warum wird der Begriff Feminismus so sehr angefeindet?
Es ist ein sehr politischer Begriff und wird von vielen in einem negativen Sinne benutzt, um Feminismus und Feministinnen zu diffamieren, damit ihre Anliegen nicht ernst genommen werden. Natürlich rüttelt der Feminismus mit seiner Forderung nach Gleichstellung an Privilegien. Leute, die privilegiert sind, müssen vielleicht welche abgeben, damitweniger Privilegiertewelche dazubekommen. In den letzten Jahren ist man als Feministin zu stark auf das Reagieren fokussiert, dass wir großeutopien überhaupt nicht schaffen können.
Fehlt eine große Utopie?
Nein, die fehlt nicht. Die wäre: Die Welt ist toll, wir brauchen den Feminismus nicht mehr. Das Frauenvolksbegehren hat ja versucht, sich dieser Utopie durch konkrete Forderungen anzunähern.
Das Buch beinhaltet viele tolle Zitate großer Frauen wie jenes von der britischen Schriftstellerin Mary Wollstonecraft (1759– 1797) „Ich wünsche mir nicht, dass Frauen Macht über Männer haben, sondern über sich selbst.“
Wenn die wüsste, was heute ist! Es existieren so viele Forderungen schon so lange. Für viele Frauen, die schon seit 30, 40, 50 Jahren für die Gleichstellung kämpfen, ist es schwierig, dass