„Dom Raab“hilft nur noch Ashi-barai
Im Auftrag Großbritanniens: BrexitMinister Dominic Raab.
Beim
Karate heißt es: „Denke nicht an das Gewinnen, aber denke darüber nach, wie man nicht verliert.“Vielleicht hilft es Dominic Raab, dem britischen Brexit-minister, dass er ein Karateka ist, sogar mit Schwarzemgürtel. Denninmitten des Brexit-chaos liegen die Nerven blank in Westminster. EUChefverhandler Michel Barnier und Raab hatten amsonntag keinen Durchbruch in den Verhandlungen erzielen können, diese wurden nun auf Mittwoch vertagt. Raab scheint nur noch Ashi-barai zu helfen, der sogenannte Fußfeger im Karate. Der 44-jährige Sohn eines 1938 emigrierten tschechoslowakischen Juden und einer englischen Mutter ist ein Brexit-befürworter von Beginn an, ein Hardliner. Der Jurist, der in Oxford und Cambridge studiert hat, wird wegen seines unaufgeregten Auftretens allerdings auch von den gemäßigtentorys respektiert. Doch es ist eine Herkulesaufgabe, die der zweifache Vater, der mit einer Brasilianerin verheiratet ist, seit dem überraschenden Rücktritt seines Vorgängers David Davis im Juli zu stemmen hat. Seit Juli versucht Raab zu lächeln, zu beruhigen, zu lächeln. Als er allerdings jüngst kalmierend erklärte, dass einausstieg aus dereuohne Deal wohl „gewisse Risiken“mit sich bringen würde, sorgte der Tory nicht nur bei seinenkritikern fürkopfschütteln. Zu den Dingen, die man außerdem über Dominic Raab weiß, gehört sein Spleen, täglich den gleichen Lunch zu sich zu nehmen. Das plauderte seine ehemalige Sekretärin aus: Baguette mit Geflügel und Caesar Salad, Obstsalat undmelonen-smoothie – bei der Imbisskette „Pret a Manger“längst als „The Dom Raab Special“auf der Karte.