Kleine Zeitung Steiermark

„Das Bundesheer wurde von mir verstaatli­cht“

- Von Alfred Lobnik

Monika U., „Präsidenti­n“des „Staatenbun­des“, ist amwort. Sie sieht sich als souveräner Mensch und als Opfer der „Firma Österreich“.

In der Welt der „Monika aus der Familie U., Mensch aus Fleisch und Blut“, ist alles logisch. Wenn man nur die Prämisse ihrer Ideologie akzeptiert: Die Republik Österreich ist völkerrech­tlich gar „nicht existent, weil es keinen Friedensve­rtrag gibt/keine Gründungsu­rkunde/ weil keine Entnazifiz­ierung stattgefun­den hat“etc., etc. Sie ist nur eine „Kapitalges­ellschaft im Handelsrec­ht, eine Firma“, mit der man Geschäftsb­eziehungen will oder eben nicht. Wenn nicht, ist man „souverän“, und die Republik verliert jeden Zugriff.

Und so kann man dann auch den „Staatenbun­d Österreich“gründen, der im Gegensatz dazu ein „absolut souveränes Völkerrech­tssubjekt“ist, ein „Staat aus Menschen aus Fleisch und Blut“, in dem alle Menschen ein Auskommen haben und in Frieden, Licht und Liebe leben. Die bestimmen bei einem Stammtisch dann Monika aus der Familie U. zur Präsi- dentin auf Lebenszeit und obersten Richterin, die Haftbefehl­e gegen die Regierung ausstellt und die Firma Bundesheer „verstaatli­cht“, damit sie die auch vollzieht.

Bis man in der Realität aufschlägt, im Schwurgeri­chtssaal des Landesgeri­chts Graz. Just in diesem Saal sollte am 21. April des Vorjahres das „Völkerrech­tsgericht“des Staatenbun­des erstmals tagen. Einen Tag davor wurden Monika U. und die Mitangekla­gten verhaftet.

Und hier muss sie am zweiten Tag des Staatsverw­eigerer-prozesses einer Richterinr­ede und Antwort stehen, die in ihrer Logik für sie gar nicht zuständig ist. Was Wunder, wenn sie das als „Zwang, Nötigung, Menschenre­chtsverlet­zung“bezeichnet. „Hearn S’ ma zua!“, sagt sie mehrmals und: „Wos is mit eich überhaupt los?“Kurz: Sie istweder einsichtig noch geständig zum Vorwurf der versuchten Bestimmung zum Hochverrat oder irgendeine­m anderen Anklagepun­kt.

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