Krisengipfel für Grazer Volksschulen
Landesschulrat sucht Gespräch mit Direktoren.
Jetzt
zeigt der Aufschrei von mehreren Grazer Volksschuldirektoren doch Wirkung: Bereits vor den Sommerferien wurde bekannt, dass ausgerechnet jene Schulen mit besonders hohem Migrantenanteil am meisten Ressourcen für die Deutschförderung verlieren. Trotz vager Versprechen ist das Problem nun auch im Herbst akut: An manchen Schulen fallen mehr als die Hälfte aller Deutschförderstunden weg (wir berichteten). Mehrere Junglehrer konnten ihre Jobs an den Schulen nicht behalten.
Jetzt reagiert man beim Landesschulrat und hat für Donnerstag und Freitag die Direktoren zu Einzelgesprächen gebeten. Dabei soll ausgelotetwerden, wo es akuten Handlungsbedarf gibt und wie man im Fall des Falles nachbessern kann.
Der Grazer Bildungsstadtratkurthohensinner (ÖVP) begrüßt das Vorgehen und betont: „Wenn an manchen Schulen auch nachher noch Stunden fehlen, geben wir unsere Deutschförderkurse speziell an diese Schulen.“
Die Grünen-landtagsabgeordnete Lara Köck kritisiert generell dieneueingeführten „separaten Deutschklassen“, dasvorgehen in dieser Sache sei „dilettantisch“.
Der Grazer Gemeinderat Niko Swatek von den Neos wünscht sich, dass die Stadt Graz selbst aktiv wird. „Die Stadtregierung darf nicht zusehen, wie sich die ohnehin angespannte Situation an den Brennpunktschulenweiter verschlechtert.“
Gerald Winter-pölsler