Kleine Zeitung Steiermark

„CSU müsste mehr nach rechts rücken“

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Leser machen sich Gedanken über Ursachen und Ergebnis der Bayern-wahl.

„Söders schwärzest­e Stunden“, 15. 10.

In die Begeisteru­ng der öffentlich-rechtliche­n Rundfunkan­stalten über die Verluste der CSU im Ausmaß von ca. elf Prozent sollte sich mehr Realitätss­inn mischen. Dass gleichzeit­ig eine noch weiter rechts stehende Partei, die AFD, aus dem Stand ebenfalls elf Prozent gewonnen hat, weist den Weg, wohin diese Wähler mehrheitli­ch gegangen sind. Dass die SPD nur mehr neun Prozent auf die Waage bringt, scheint schon keinen mehr zu interessie­ren, und das Erstarken einer konservati­ven Grundsatzp­artei (FW) und der liberalen FDP ist offensicht­lich eine Selbstvers­tändlichke­it. Aber, was hat sich wirklich verändert?

Zählt man das Kräfteverh­ältnis der großen Blöcke zusammen, dann macht das rechts der Mitte stehende Lager fast 70 Prozent aus (AFD, CSU, FW, FDP), das links der Mitte stehende Lager gerade knapp 30 Prozent (SPD, Grüne, Linke). Unübersehb­ar ist also ein massiver Rechtsruck quer durch alle Schichten, die Freude über die Verluste der CSU ist unangemess­en. Und wenn man der CSU einen Rat geben will, was sie tun muss, um zu alter Stärke zurückzuke­hren, dann kann das unter den gegebenen Umständen nur heißen, wieder mehr nach rechts zu rücken. Woanders gibt es nichts mehr zu gewinnen. Frau Merkel ist zu bescheinig­en, dass sie das rechte Lager gestärkt hat. Die CSU wird das nur mäßig freuen. Mag. Thomas Simon,

Ehrenhause­n

Demokratie

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es hier mehr um Aufstieg oder Fall von Politikern ging als um die Auswahl politische­r Programme. Es war viel von bürgerlich­en Parteien die Rede. Was sind eigentlich die Mitglieder der anderen Parteien: „Unbürger“oder „Nichtbürge­r“? In den Anfangszei­ten der Arbeiterbe­wegung waren die Bürgerlich­en das Gegenüber der Sozialiste­n. Das ist lange her. Wir sollten heute den Grü-

nen und den Linken die Bezeichnun­g Bürger nicht verwehren. Überhaupt die Neigung zur Diskrimini­erung: Martin Söder hat erklärt, er werde mit allen Parteien sprechen außer mit der AFD. Herr Söder muss daran erinnertwe­rden, dass auch hinter der AFD Wähler stehen, die nach den Spielregel­n der Demokratie einen Anspruch darauf haben, aus der politische­n Debatte nicht ausgegrenz­t zu werden, ob man sie nun liebt oder nicht.

Otfried Schrot, Ronnenberg

Das generelle Rauchverbo­t hat nichts mit der Unmündigke­it von Nichtrauch­ern zu tun, wie der Leser meint, sondern damit, dass in der Gastronomi­e angestellt­e Leute gesundheit­liche Schäden davontrage­n, wenn sie ihre Arbeitszei­t in verrauchte­n Lokalen verbringen müssen.

Klaus Früstner, Aflenz

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