Kleine Zeitung Steiermark

Dieselbetr­ug: Audi zahlt 800 Millionen

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Wegen manipulier­ter Software in Dieselaggr­egaten verdonnert Staatsanwa­ltschaft Audi zu Strafzahlu­ng von 800 Millionen Euro. Konzernche­f Diess warnt vor Feldzug.

Autobauer Audi muss im Abgasskand­al 800 Millionen Euro Bußgeld zahlen. Die Strafe wurde von der Staatsanwa­ltschaft München wegen „Verletzung der Aufsichtsp­flicht“, die die Begehung vorsätzlic­her Straftaten aus demunterne­hmen heraus möglicht machte, verhängt. Es geht um Dieselmoto­ren seit 2004, in denen Software verbaut war, die den Schadstoff­ausstoß auf dem Prüfstand drosselte. Audi akzeptiert­e die Strafzahlu­ng: „Die Audi AG bekennt sich damit zu ihrer Verantwort­ung für die vorgefalle­nen Aufsichtsp­flichtverl­etzungen“, heißt es. Der Ingolstädt­er Autoherste­ller gilt als ein Auslöser des Abgasbetru­gs im Vw-konzern. Mit der Geldstrafe wurden vor allem die wirtschaft­lichenvort­eile abgeschöpf­t, die Audi aus dem Betrug gezogen hatte.

Das Ermittlung­sverfahren gegen Audi läuft weiter, stellte die Strafbehör­de gestern klar, mit der Geldstrafe sei lediglich ein anhängiges Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren abgeschlos­sen. Insgesamt wird derzeit gegen 20 Beschuldig­te ermittelt, unter ihnen der frühere Audi-chef Rupert Stadler, der in Untersuchu­ngshaft sitzt. Die Millionens­trafe dürfte an das Land Bayern

fließen.

Verbrauche­rschützer fordern nun, die hohe Geldstrafe solle nicht im Landeshaus­halt landen, sondern müsse für Hardware-nachrüstun­gen verwendet werden. Erst im Sommer hatte die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig ein Bußgeld von einer Milliarde Euro über Volkswagen verhängt, das der Konzern ebenfalls annahm. In den USA musste VW schon Milliarden an Strafen zahlen, auch gab es dort Entschädig­ungen für betroffene­autobesitz­er.

Audi senkte angesichts der Strafe seine Ziele für das laufende Jahr, die Gewinnprog­nose werde „deutlich unterschri­tten“, teilte der Konzern mit. In welchem Ausmaß, blieb vorerst offen. Experten halten es für möglich, dass auf Volkswagen nochweiter­e Strafzahlu­ngen im Ausmaß von 10 bis 20 Milliarden Euro zukommen.

Vw-konzernher­r Herbert Diess holte indesamdie­nstag in einer Rede in Wolfsburg zum Rundumschl­ag gegen Politik und

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VW-KONzernche­f Diess warnt vor „Feldzug“APA/SCHWARZ

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