Kleine Zeitung Steiermark

Eine richtig harmlose Vorstellun­g

- Von Michael Lorber aus Herning

Ohne die besten Teamspiele­r zeigte sich das ÖFB-TEAM im Test gegen Dänemark schwach und kassierte eine verdiente 0:2-Niederlage.

Es war ein aufschluss­reicher Probegalop­p, der sich vor 8000 Zuschauern in der überschaub­aren Ortschaft Herning zutrug. WMAchtelfi­nalist Dänemark musste ebenso wie Österreich auf zahlreiche­s Stammperso­nal verzichten, es wurde viel probiert – ein Testspiel eben, bei dem die Gastgeber verdient mit 2:0 siegten.

Die Frage, wer nach den verletzung­sbedingten Ausfällen von Julian Baumgartli­nger, David Alaba und Marko Arnautovic die Nationalma­nnschaft als Kapitän aufs Feld führen würde, wurde von Teamchef Franco Foda logisch beantworte­t: Sebastian Prödl war’s, der mit nunmehr 73 Ländermatc­hes der routiniert­este Österreich­erwar.

Foda hatte sich dagegen verwehrt, aufgrund der zahlreiche­nausfälle von einer B-elf zu sprechen. Rapid-tormann Richard Strebinger gab sein ÖFBDebüt, die Abwehr bildeten Aleksandar Dragovic, Prödl und Martin Hinteregge­r, im Mittelfeld startete Xaver Schlager. Der Youngster aus Salzburg war wohlweisli­ch nicht zum U21-team geschickt worden, das sich gestern für das EMPlay-off qualifizie­rte. Nach 36 Minuten musste Schlager, bis dahin bester Mann auf dem Platz, aufgrund von Beschwerde­n an der Wade durch Stefan Ilsanker ersetzt werden. Louis Schaub und Alessandro Schöpf kamen nach dem 1:0 gegen Nordirland neu in die Mannschaft.

Der Ball zirkuliert­e immittelfe­ld, beideteams standen gut in der Abwehr, praktizier­ten aller- dings kaum Pressing. Man war fast geneigt, schnell inswettbür­o zu huschen und auf ein 0:0 zu tippen. Aus dem Nichts fiel es also, das 1:0 für Dänemark, und es war noch dazu ein wunderschö­ner Treffer. Lukas Lerager und Pione Sisto spielen zwei Mal Doppelpass, Ersterer zimmert die Kugel aus 18 Metern ins Kreuzeck (29.). Unhaltbar für Strebinger, erstmals an diesem Abend wurden die 78 mitgereist­en Fans aus Österreich von den dänischen überstimmt.

Dänemark blieb am Drücker, war optisch überlegen, wäh- rend die rot-weiß-roten Offensivbe­mühungen schon nach zehn Minuten verebbt waren. Es fehlte der Ideengeber, die Ballsicher­heit, das Kombinatio­nsspiel. Sturmspitz­e Guido Burgstalle­r hing wie schon gegen Nordirland völlig in der Luft. Auch Schaub, Marcel Sabitzer und Valentino Lazaro setzten keine Impulse. Dafür dürfte Foda mit dem tadellosen Abwehrverh­alten in Hälfte eins Freude gehabt haben, das Mut macht für die Nations-leaguePart­ie am 15. November inwien gegen Bosnien.

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