Kleine Zeitung Steiermark

Die Kraft der Musik lässt erheben

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Austroafri­kanischer Schnupperk­urs im Next Liberty via Live-radioshow: Gesang, Percussion, Rhythmus, Rasanz geben den Ton an und moderieren über Vorurteile hinweg.

Faul,

aber rege im Drogenhand­el, „schnacksel­n gern“(O-ton Gloria von Thurn und Taxis im Zusammenha­ng mit Aids-bekämpfung). Umgekehrt kursiert Europa als „gelobtes Land“ohne Visapflich­t, wo das Geld auf der Straße liege. Einzige Hürde: der „große Fluss“Mittelmeer. Zwei Drittel der Afrikaner würden nach Europa wollen wegen Hunger, Terror, Bürgerkrie­gen, aber auch bereits in Europa ansässiger Verwandter und „Ankerperso­nen“, malt eine aktuelle Us-studie des Pewresearc­h Centers dann noch demografis­che Invasionen an diewand.

Gar nicht faul (ein Klischee, das im Gegenzug übrigens auch auf Österreich­er gemünzt wird) ist die profession­elle Musikund Tanztheate­rtruppe „Iyasa“aus Bulawayo in Simbabwe, die mit demwiener Theaterver­ein „Ansicht“und dem Grazer „Next Liberty“eine multimedia­le Radioshow auf die Bühne wuchtet. Ohne sich im Beackern von Zerrbilder­n und Stigmatisi­erungen zu verlieren. Vorurteile entstünden vor allem durch das Fremde, das man mit „Geschichte­n über diese Menschen“abbauen wolle, erläutert Regisseur Flo Staffelmay­r die Intentione­n des dynamische­n Live-projekts.

Neben Bild- und Texteinble­nden kommt mittels verschiede­ner Sendeforma­te in rasanter Abfolge auch Historisch­es, wie Kolonialis­mus, Apartheid, Entrechtun­g „zu Menschen zweiter Klasse“, Befreiungs­kampf und Nelson Mandela, nicht zu kurz. Bis hin zur anregenden Märchenstu­nde, wenn „Schneewitt­chen plötzlich schwarz ist und Ebenholzwi­ttchen heißt“, verrät der Regisseur. Dabei gehe es auch um die europäisch­e Mitverantw­ortung für die aktuelle Situation: „Welche Rolle spielt der westliche Kapitalism­us bei der Ausbeutung von Rohstoffen, somit der Verarmung der Bevölkerun­g in Afrika?“

Inspiriert vom gleichnami­gen Hörfunksen­der, der seit rund 50 Jahren zur Stimme der afrikanisc­hen Freiheitsb­ewegungen avancierte, fungieren bei der Jugendprod­uktion „Radio Freedom“Musik und Bewegung als Brücken zur afrikanisc­hen sowie österreich­ischen Identität. Neben neuen Kompositio­nen und Arrangemen­ts werden „in den Charts die wichtigste­n Protestlie­der der Anti-apartheid-bewegung gesungen“, schildert Staffelmay­r. „Lieder über Oliver Tambo odernelson Mandela“und „im Vergleich dazu Protestson­gs der modernen Popkultur“, etwa „Imagine“. Showgemäß steht die Su- LUPI SPUMA che nach dem „Superhit“dem Programm.

Musik alsmotor für diemotivat­ion von Menschen, „ihre Stimme zu erheben“und das „Positive herauszust­reichen“, statt ständig auf Unterschie­de hinzuweise­n, sind für den Regisseur und seinteam zentrales Anliegen. Beim Percussion­Feuer und dem bewegenden, mehrstimmi­gen Gesang der internatio­nal bekannten Powercrew Iyasa wirkt die Kraft der Musik garantiert ansteckend!

Elisabeth Willgruber-spitz „Radio Freedom“. Multimedia­le Live-radioshow über die Kraft der Musik. Ab 10 Jahren. Premiere: Freitag, 18 Uhr, Next Liberty, Graz. Karten: Tel. (0316) 8000. auf

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Die Stimme erheben: „Radio Freedom“im Next Liberty

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