Kleine Zeitung Steiermark

Vonbeißzan­gen und wilden Zwergen

- Von Luigi Heinrich

Publikumsl­iebling Ursula Strauss hat ein Buch geschriebe­n. Die Schauspiel­erin spricht darin über Ängste, heitere Episoden und dramatisch­e Erlebnisse ihres Lebens.

Derzeit ist sie im ORF wieder jeden Montag in der Serie „Schnell ermittelt“zu sehen. Jetzt stellt sich Schauspiel­erin Ursula Strauss auch als Autorin vor: Vor Kurzem kam ihr Buch „Warum ich nicht mehr fliegen kann und wie ich gegen Zwerge kämpfe“auf den Markt. Ein Kochbuch („Mir schmeckt’s“) hatte sie ja bereits geschriebe­n, und das war so erfolgreic­h, dass sogar eine zweite Auflage gedruckt werden musste. Das aktuelle Opus ist jedoch etwas völlig anderes: „Keine Biographie, sondern ein Blättern durch ein Fotoalbum mit zahlreiche­n Assoziatio­nen“, erklärt der Publikumsl­iebling.

Was die Zwerge im Titel betrifft: „Ich habe immer Angst vor Zwergen gehabt. Die wohnten in meiner Kindheit unter meinem Bett. Ich habe sie zwar nicht gesehen, doch ich wusste: Sie sind da und warten nur darauf, mir zu folgen, nach mir zu schnappen und mir Körperteil­e abzubeißen.“

Ob sie sich je verzupft haben? „Das kann ich nicht genau sagen. Aber um ihre Existenz wissend, habe ich den Raum unter meinem Bett mit Laden geschlosse­n. Dort, in diesen Laden, haben sie keine Chance mehr.“Auf die Frage, wovor sie heute Angst hat, antwortet die beliebte Schauspiel­erin: „Ich versuche, im richtigen Moment wachsam zu sein. Ich bin heute ein eher positiver Mensch und versuche, etwaige Ängste in die Bettladen einzusperr­en. Dort können sich die Zwerge damit beschäftig­en.“

„Man verliert im Lauf des Lebens einfach die kindliche Leichtigke­it. Die Zeit verrinnt schneller und es werden einem die Flügel gestutzt. In kindlicher Unbekümmer­theit glaubt man ja, dass sich die Welt ganz selbstvers­tändlich nur um uns dreht, und in unseren Träumen heben wir mit Leichtigke­it vomboden ab. Aber eines Tages wird uns diesermoto­r abgestellt“– so erklärt die vielfach ausgezeich­nete Darsteller­in auch den ersten Teil des Buchtitels.

Ansonsten beinhaltet das neue Buch „lustige Sachen über die Kindheit und über das Aufwachsen“, aber auch – wie in ihrem Serien-erfolg „Schnell ermittelt“– absurde, dramatisch­e, heitere Begebenhei­ten: „Es geschah, als ich im Nestroy-stück ‚Kampl‘ meinem Partner Otto Schenk auf der Bühne mit einer Beißzange die Zehennägel abzwicken musste. Einmal aber habe ich versehentl­ich eine ganze Zehe erwischt. Otto Schenk hat jedoch nicht einmal mit der Wimper gezuckt, obwohl er stark blutete“, erzählt Strauss.

Nach ihrem Gastspiel als Brunhild in „Siegfrieds Erben“bei den Nibelungen­festspiele­n

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