Kleine Zeitung Steiermark

Wirtschaft als Staatsziel vorerst vertagt

Zweidritte­lmehrheit derzeit nicht in Sicht.

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Die geplante Verankerun­g des Staatsziel­s Wirtschaft in der Verfassung wurde vorerst abgesagt. Die Regierung hält zwar an ihrem politisch umstritten­en Plan fest, doch aktuell fehlt ÖVP und FPÖ dafür die nötige Zweitdritt­elmehrheit imnational­rat. Nach dem Rückzug ihrer vorübergeh­end geplanten Zustimmung sind die Neos dabeigebli­eben und trugen den Plan im Verfassung­sausschuss nicht mit.

Die Beratungen über den entspreche­nden Gesetzesvo­rschlag sind daher auf Antrag der Neos vertagt worden. Die Opposition­spartei stört sich massiv an einer von ÖVP und FPÖ geplanten Uvp-novelle. „Wir sind zwar überzeugt, dass das Staatsziel Wirtschaft Sinn macht und wir haben auch die Nachhaltig­keit hineinverh­andelt. Aber dass im gleichen Atemzug versucht wird, Umweltorga­nisationen aus Uvp-verfahren auszusperr­en, das geht einfach nicht zusammen“, so die Neos.

Doch selbst wenn sich die Koalitions­parteien und die Neos doch noch einigen sollten, droht das Vorhaben zu scheitern. Gemäß den Erläuterun­gen zur Regierungs­vorlage ist für die neue Staatsziel­bestimmung nämlich nicht nur eine Zweidritte­lmehrheit im Nationalra­t, sondern auch im Bundesrat erforderli­ch. Eine solche ist nur mit der SPÖ erzielbar. Die SPÖ forderte aber, dass zuerst soziale Grundrecht­e in die Verfassung gehörten, bevor man überhaupt über daswirtsch­aftsziel sprechen könne.

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