Das digitale Frühstück mit dem Trainer
Bei Hartberg setzt man bei Regeneration und Trainingsanalyse auf eine von Co-trainer Denny Krcmarek selbst programmierte App.
Mails checken, Nachrichten lesen oder schnell noch auf Facebook schauen – für viele Menschen ist das die morgendliche Routine auf ihrem Smartphone. Die Profis des TSV Hartberg müssen in aller Früh zuerst einmal die „Regman-app“öffnen, um ihre persönlichen Befindlichkeiten darin einzutragen: Gemütslage, körperliche und mentale Fitness. „Die Spieler müssen jeden Tag in der Früh und nach jedem Training beziehungsweise Spiel unterschiedliche Fragen in den Bereichen muskuläreswohlbefinden, Müdigkeit, Motivation, Stressempfinden, Schlafqualität und Trainingsintensität beantworten“, erklärt Co-trainer und Sportwissenschaftler Denny Krcmarek. Der 26-Jährige hat die App selbst programmiert und beobachtet so unter anderem die Regeneration der Spieler.
Fragen, die den Hartbergern nach dem Aufstehen über den Touchscreen flimmern, sind beispielsweise „Wie hoch ist dein psychischer und mentaler Stress?“, „Wie geht es dir muskulär?“Oder „Wie ist deine allgemeine Gemütslage heute?“. Um diese Gemütslage von Anfang an auf einem hohen Level zu halten, besprach der 26-Jährige die Einführung dieser App im Vorfeld mit allen Spielern. „Sie haben es gleich gut angenommen und ich habe ihnen erklärt, dass es nichts anderes als ein morgendliches Gespräch mit dem Trainer ist.“
Die Daten der Spielerwerden dann einmal pro Woche im Trainerteam analysiert. Für Cheftrainer Markus Schopp ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit. „Wir wollen die Mannschaft immer weiterbringen und da spielt auch die mentale Gesundheit eine große Rolle.“Diesen Ansatz vertritt auch h Krcmarek, die App soll dabei helfen, jeden Spieler einzeln zu fördern.„wirwollen die Profis in ihrer ganzen Persönlichkeit stärken, da spielen auch Ernährung und der nächtliche Schlaf eine Rolle.“Darüber hinaus wird für das Trainingsmonitoring das finnische Firstbeat-system verwendet, das während des Trainings mittels Pulsmesser eine Vielzahl an Daten sendet.
Die aufwendige und individuelle Betreuung der Spieler zahlt sich bereits aus. Denn auch wenn das eine oder andere Quäntchen Glück dabei eine Rolle spielt, haben die Oststeirer mit Rene Swete erst einen Verletzten in dieser Spielzeit zu beklagen. „Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass ich Verletzungen auf f meine Kappe nehme. Es ist ein schönes Ergebnis für unsere Arbeit, wenn man mit so wenig Verletzungen zu kämpfen hat“, sagt Krcmarek. Das nötige Know-how für seine Arbeit beim TSV Hartberg sammelte der d gebürtige b Bad Gleichenberger im Ausland. Er hospitierte unter anderem bei RB Leipzig, Rubin Kasan, Dinamo Zagreb und dem FC Kopenhagen. „Da lernt man schon viel dazu und ich konnte sehr viel mitnehmen.“Seine aktive Spielerkar-
riere beendete er mit 22 Jahren. Dem Sport blieb er treu und arbeitete sich vom Unterhaus bis in die Bundesliga. Cheftrainer Markus Schopp war bei den Sturm Amateuren erstmals in Kontakt mit Krcmarek gekommen, im Sommer holte er ihn