Ein Lehrling, der wieder auf
Popal aus Afghanistan wollte sich integrieren und ließ sich zum Koch ausbilden. Aus Angst vor der Abschiebung ist er nun untergetaucht. Lehrherr und Schulkollegen sind bestürzt.
So ist das, wenn politische Debatten in der Realität aufschlagen und ein Betroffener als Klassenkamerad mit einem die Berufsschulbank drückt: „Erschüttert“wendete sich die 1. Klasse der Landesberufsschule Bad Gleichenberg dieser Tage in einem auf Facebook vielfach geteilten Brief an die Öffentlichkeit.
„Wir sind sprachlos“, schreiben sie: „Seit heute sind wir nur mehr 13 Schüler_innen der 1AGA, weil seit letzterwoche ist unser Mitschüler Popal aus Afghanistan abgeschoben worden.“Voll des Lobes sind sie für den 20-jährigen Asylwerber, den die Kleine Zeitung schon im Vorjahr getroffen hat, als sich das Team des Bundesgymnasiums Rein für Flüchtlinge in der dortigen Sprachstart-klasse starkgemacht hatte. Alle seien sie eifrige Schüler, die Bildung als Chance sehen und sich integrieren wollen, versicherte die Schule damals. Alle waren aber auch von negativen Asylbescheiden bedroht.
Dieses Schicksal hat Popal – mitten im zweiten Lehrjahr – in letzter Instanz ereilt. Als in der Vorwoche der Schrieb kam, er möge sich auf die Rückführung vorbereiten, zögerte er nicht. Er packte seine Sachen und tauchte unter. Abgeschoben, wie es die Klasse vermutet, wurde er nicht. Vielmehr ist er wieder auf der Flucht – vor den österreichischen Behörden.
Sein Lehrherr Jörg Lanz vom Gasthaus Schusterbauer inrein ist bestürzt: „Er hat bei mir die Lehre zum Gastronomie-fachmann begonnen, war zuverlässig und pünktlich. Ich habe ihm auch noch Vorbereitungskurse