Gebietskrankenkasse blies Jubiläumsessen ab
Zwist mit Gesundheitsministerin um das Maß der Bewirtung. Proteste gegen Kassenreform.
Mittwoch feierte Gebietskrankenkasse (GKK) ihr 150-Jahr-jubiläum, überlagert freilich von der Kassenreform mit geplanter Abschaffung der
GKK. Wie hart das politische Gezerre um die Kasse ist, zeigte die Jubiläumsfeier: Ursprünglich wollte die GKK alle Mitarbeiter zu einem gesetzten Essen inklusive Rahmenprogramm und „Jubiläumsgeschenk“einladen. Eine Einladung erging auch an Gesundheitsministerin Beate Hartinger-klein (FPÖ). Deren Antwort fiel freilich schroff aus: Sie sei verhindert und außerdem habe sich die Bewirtung bei der Mitarbeiterfeier „tunlichst auf einen kleinen Imbiss und auf Erfrischungsgetränke“zu beschränken. Dies müsse zudem vom GKKVorstand separat beschlossen werden.
Gkk-obmann Josef Harb, Generaldirektorin Andrea Hir
und der Betriebsrat reagierten nun ihrerseits verschnupft: Diese Beschränkung sei nicht zumutbar. Büßen mussten die Mitarbeiter: „Als logische Konsequenz blieb nur die Absage“, schreibt Gkk-betriebsratschef Gerald die Haßler in einem Rundschreiben über die „unerfreulichen Umstände“. Als Ersatz gab’s immerhin ein „Fest der Gesundheit“, das von der Belegschaft gut besucht war – immerhin konnten dafür pro Kopf zwei Stunden Dienstzeit in Anspruch genommen werden.
wurde dann mit einer Menschenkette in Graz gegen die befürchteten Kürzungen im Gesundheitswesen protestiert. Es handle sich nicht um die größte Reform, wie von der Regierung behauptet, sondern um einen „Diebstahl durch die Republik“, so die ehemalige GKKObfrau, Nabg. Verena Nuss
Millionen flössen nun in Wiener Privatspitäler.
Haßler ergänzte, der Umstand, dass eine Gmbh gegründetwerde, in die die Filetstücke von AUVA und GKK übertragen werden sollen, deute darauf hin, dass am Ende die Privatisierung stehe. ÖGB-CHEF Horst Schachner und Ak-präsident Josef Pes
fordern die Regierung auf, den Gesetzesentwurf zurückzunehmen.
Ernst Sittinger, Claudia Gigler