„Wirmachenesmenschenamlebensende schwer, ihre Würde zu schützen“
Die Neuregelung des ärztlichen Beistandes für Sterbende wirft viele Fragen auf, ist aber dennoch längst überfällig, finden Leser.
„Denstressdessterbensnehmen“, 16. 10.
Sterben in Würde: Es ist nun höchste Zeit, dass dieses Thema intensiv behandelt wird. Es geht hier selbstverständlich keinesfalls um Sterbehilfe. Ich bin seit einem Jahr aus familiären Gründen mehrmals im Monat zu Besuch in einem Pflegeheim. Was ich hier erlebe, ist auf der einen Seite erschreckend und auf der anderen Seite ermutigend.
Die Leistung des Pflegepersonals ist ehrlich gesagt übermenschlich und wird meiner Meinung nach viel zu wenig gewürdigt. Was die Bewohner des Heimes betrifft, so gibt es sehr große Unterschiede. Es gibt jene, die verhältnismäßig gut unterwegs sind und sich den Tagesablauf auf unterschiedlichste Art gestalten.
Die Mehrzahl ist aber sehr krank und hilflos. Viele sind auf den Rollstuhl angewiesen, aus den verschiedensten Gründen. Bei diesen Personen ist der Tagesablauf sehr eintönig, Bett – Rollstuhl – Bett – Rollstuhl. Das Pflegepersonal ist hier sehr gefordert. Natürlich gibt es auch Bewohner, die unter schweren Schmerzen leiden und die nur mit Medikamenten beruhigt werden können – Lebensqualität null.
Vor ganz große Herausforderungen wird das Personal von den demenzkranken Personen gestellt, ebenso von jenen, die nicht mehr sprechen können, beide Gruppen werden naturgemäßimmer mehr. Dasthema der „Übertherapierung“ist natürlich sehr heikel und wird viele Fragen aufwerfen, aber es ist an der Zeit, dass es intensiv behandelt wird. Der Konsens „Lebensqualität statt Lebensverlängerung“ist eine schmale Gratwanderung. Josef Bauer,
St. Stefan ob Leoben
Würde schützen
Würde ist per definitionem das Bewusstsein des eigenen Wertes. Dazu gehört für mich die Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit usw. Wir machen es Menschen in unserem Land am Lebensende unendlich schwer, ihre Würde zu schützen.
Da finden Menschen den Mut, in der Familie über ihr eigenes Sterben zu reden, und bekommen ein würdeloses: „Oma, was redest denn so an Blödsinn, du wirst noch ganz lang leben.“
Dawagen esmenschen in unseren Kreisen, über den Abschluss des Lebens zu reden, und bekommen beinharte Gesetze präsentiert. Im Untergrund wirkt die alte Verurteilung: Ein Selbstmörder (was für ein irres Wort!) wird nicht am Friedhof beerdigt.
Da nimmt manmenschen die Würde, mit solchen Sätzen und Gesetzen tritt man den Wert des Menschen mit Füßen. Da verneigtmansich nicht vordem Willen des Menschen, sein eigenes Leben zu beenden. Also muss es so grausam weitergehen wie bisher: Zug, Strick, Waffe, Berg, Abgase. Diewürde des Menschen ist unantastbar. Pfarrer Mag. Jürgen Öllinger,
Villach
Guter Wille fehlt
„Warum spießt es sich an Nordirland?“, 16. 10.
Wo ist das Problem? Nordirland ist von England durch eine Meeresstraße getrennt, die ungefähr so breit ist wie jene des Ärmelkanals. Relativ breit ist dasmeer auf der Höhe Dublin/ Manchester, wo der hauptsächliche, von England kommende Warenverkehr abgewickelt wird. Neben der weiter nördlichen, direkten Verbindung zu England bietet sich hier für Nordirland eine Zolltransitroute an. Warum ist es auf derzweigeteilten Insel Zypern wohl möglich, einen Teil in der EU und den anderen, den türkischenteil, außerhalb der Euzu belassen?
Schaut man sich die Landkarte an, drängt sich die Vermutung auf, dass eine Lösung nicht an den praktischen Möglichkeiten, sondern am guten Willen der EU scheitert. Das BrexitVerlangen soll als Unbotmäßigkeit von Brüssel bestraft werden. Wirtschaftliche Kollateralschäden werden dabei gerne in Kauf genommen.
Heinz Schreiber, St. Georgen
Die Einfälle für E-autoswerden immer lustiger: kein 100er beim IGL, keine Parkgebühr, jetzt auch noch keine Vignette. Ich hätte noch ein paar Ideen: Tempo 70 in der Stadt, fahren gegen die Einbahn etc.