Apfelnockerl für die Weltmeisterin
Eva Voraberger hat den Wbc-titel gegen die Argentinierin Luna del Mar Torroba verteidigt.
gut gehe es ihr. Nur ein bisschen müde sei sie, „weil es eine lange Nacht war“, erzählt Eva Voraberger am Tag nach ihrem großen Triumph in der Deutschlandsberger Koralmhalle. In der Steiermark feierte die 28-Jährige einen einstimmigen Punktesieg über die Argentinierin Luna del Mar Torroba und verteidigte damit denweltmeistertitel des WBC (World Boxing Council) im Bantamgewicht (bis 53,5 kg) erfolgreich. „Die Halle war voll, das Publikum war ein Wahnsinn und hat mich richtig angepeitscht“, sagt Voraberger, die sich selbst im Kampf etwas zurücknehmen musste. „Ich bin sehr ehrgeizig. Und da hat dann auch mein Trainer zu mir gesagt, ich soll vom Gas runtergehen“, erzählt die gebürtige Grazerin, „es gab ein paar Situationen, wo ich gerne mehr getan hätte, aber nicht durfte.“
Übrigens war ihr Erfolg nicht der einzige Sieg, über den Voraberger an diesem Abend jubeln durfte: Denn auch ihr Lebensgefährte Levani Dolenjashvili war in seinem Profi-kampf gegen einen Ge- orgier ebenso erfolgreich. Und Voraberger weiß nun: „Es ist wirklich ein sehr schönes Gefühl, wenn wir beide am gleichen Abend mit einem Sieg aus dem Ring steigen können.“
Nun steht für die 28-Jährige eine kleine Pause auf dem Programm. „Eine Woche werde ich jetzt ohne Boxen verbringen und wirklich abschalten“, sagt sie und erzählt, was sie sich selbst für die Titelverteidigung gönnen wird: „Ich werde jetzt viel Zeit mit Leo und seiner kleinen Tochter verbringen. Das ist meine schönste Belohnung.“Auf keinen Fall fehlen darf zudem ein Besuch bei ihrer Oma, die dann – schon traditionell – Apfelnockerl kochen wird. „Das ist zu 100 Prozent eingeplant. Das letzte Mal habe ich die Nockerl nach meinem vorigen Titelkampf im April gegessen – jetzt ist es wieder Zeit dafür. Und Oma macht sie einfach am besten“, erzählt Voraberger.
Wie es sportlichweitergeht und die Antwort auf die Frage, wer die nächste Gegnerin sein wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Fix ist: Nach der „Box-pause“wartet das Training. „Man kann immer besserwerden. Daist noch sehr viel möglich“, sagt Voraberger, „ich kann mich zum Beispiel beim Distanzgefühl noch verbessern. Es gibt an der Weltspitze keinen fertigen Boxer. Denn ohne Weiterentwicklung verliert man.“
Sandra Mathelitsch