Kleine Zeitung Steiermark

„Wir sind stärker als Trumps Drohungen“

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Tausende Migranten aus Mittelamer­ika ziehen seit Tagen Richtung USA. Präsident Trump will ihre Einreise mit allen Mitteln verhindern.

Ungeachtet der Drohungen von Us-präsident Donald Trump haben Tausende Migranten aus Honduras ihren Marsch durch Mexiko in Richtung Usafortges­etzt. Die mexikanisc­hen Behörden stoppten die riesige Karawane zwar an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala, viele Migranten durchquert­en jedoch auf notdürftig­en Flößen den Grenzfluss Suchiate und marschiert­en stundenlan­g nach Norden. Nach einer Schätzung dermexikan­ischen Bundespoli­zeiwaren rund 3000Mensch­en inmexiko unterwegs. Die Zahl könnte jedoch noch weit höher liegen. Eine separate Gruppe von rund tausend Honduraner­n brach unterdesse­n ebenfalls in Richtung Vereinigte Staaten auf. Viele waren ursprüngli­ch einem Aufruf in sozialen Netzwerken zu einem „Migrantenm­arsch“gefolgt. „Wir gehen nicht, weil wir wollen, sondern weil wir von Gewalt und Armut vertrieben werden“, hieß es in dem Aufruf.

Honduras gehört insbesonde­rewegen der mächtigen Banden und des Drogenhand­els zu den Ländern mit den weltweit höchsten Gewaltrate­n. 68 Prozent der neun Millionen Einwohner leben in Armut. „Nach allem, was wir durchgemac­ht haben, wird uns niemand aufhalten“, sagte der 21-jährige Aaron Juarez, der mit seiner Frau und seinem Baby auf dem Weg in die USA ist. „Wir haben Sonnenbran­d und Blasen, aber wir haben es hierher geschafft“, sagte Britany Hernandez. „Unsere Stärke ist größer als die Drohungen Trumps.“

Der Us-präsident will Migranten aushondura­s nach einer möglichen Einreise in die USA zurückschi­cken. Es würden „alle Anstrengun­gen gemacht“, um den „Ansturm illegaler Ausländer zu stoppen“, schrieb Trump am Sonntag auf Twitter.

Die Menschen müssten zuerst inmexiko Asyl beantragen, und wenn sie dies nicht täten, würden die USA sie zurückschi­cken. Zugleich schob Trump im Hinblick auf die im November stattfinde­nden Kongresswa­hlen den opposition­ellen Demokraten die Schuld zu: „Die Karawanen sind eine Schande für die demokratis­che Partei. Ändert die Einwanderu­ngsgesetze jetzt.“Einige Tage zuvor hatte er damit gedroht, die Südgrenze zu Mexiko zu schließen.

Us-außenminis­ter Mike Pompeo warnte die Migranten davor, sie könnten Menschensc­hmugglern zum Opfer fallen. Zudem zeigte er sich besorgt über „offensicht­lich politische Motive einiger Organisato­ren des Marschs“.

Zu einem fairen Umgang mit den Migranten rief dagegen der mexikanisc­he Präsident Andrés Manuel López Obrador auf. „Wir wollen nicht, dass sie dasselbe erleben wie Mexikaner, wenn sie in den USA einen Job suchen müssen.“

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Tausende marschiere­n in Richtung Vereinigte Staaten APA

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