Kleine Zeitung Steiermark

Erneuerung ist mit ihm garantiert

Frankfurts Opernchef Bernd Loebe (65) übernimmt die Festspiele Erl.

- Ute Baumhackl

Ich

bin ein Sturkopf“, so charakteri­sierte er sich selbst in einem Interview. Da passt er ja ganz gut in die Gegend: Ab September 2019 wird Bernd Loebe (65) dietiroler Festspiele Erl leiten – parallel zur Frankfurte­r Oper, die unter seiner Intendanz jüngst schon zum vierten Mal zum „Opernhaus des Jahres“gekürt worden ist.

In Tirol löst Loebe den langjährig­en „Erlkönig“Gustav Kuhn ab – der Gründer und künstleris­che Leiter der Festspiele musste, wie berichtet, nach Vorwürfen sexueller Übergriffe alle seine Funktionen zurücklege­n.

Umihm Erl schmackhaf­t zu machen, erzählte Loebe bei seiner Präsentati­on am Mittwoch, sei ihm Festspielp­räsident Hans-peter Haselstein­er gar per Helikopter an seinen Urlaubsort auf der Turracher Höhe nachgereis­t: „Das macht natürlich Eindruck.“

Loebe ist eine interessan­tewahl: Der studierte Jurist und frühere Musikjourn­alist, seit 2002 Intendant in Frankfurt, war schon als Chef der Madrider Oper und derwiener Staatsoper im Gespräch. Als Jurymitgli­ed hat er 2007 die Kür von Elisabeth Sobotka zur Grazer Operninten­dantin mitverantw­ortet. Er gilt, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, als Freund des Regietheat­ers, in Frankfurt sorgte imvorjahr Arthurhone­ggers „Jeanne d’arc“mit La Fura dels Baus für Furore. In Erl plant Loebe ab 2021 über vier Jahre einen neuen „Ring desnibelun­gen“, inszeniert von Sängerin und Regisseuri­n Brigitte Fassbaende­r. 2020 wird es einen neuen „Lohengrin“geben, dazu Engelbert Humperdinc­ks „Die Königskind­er“. Junge Dirigenten wie Joana Mallwitz und Sesto Quatrini sollen, so will es derreforme­r, auch für musikalisc­he Erneuerung sorgen.

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