Ein Füllhorn mit Pferdefuß
ist das, als würden für die Universität Grazweihnachten und Ostern zusammenfallen: Ein Plus von 14,4 Prozent bei den Bundesmitteln ist ein nie gekannter enormer Zuwachs.
Als diese Erhöhung im Frühjahr von der neuen Regierung beschlossen wurde, blieb das doch zunächst abstrakt. Erst jetzt, nach den konkreten Verhandlungen, zeigt sich, was sich aus dem Füllhorn ergießt.
40 zusätzliche Lehrende, 80 zusätzliche Doktoratsstellen, 15 Millionen pro Jahr für Infrastruktur.
Das hilft natürlich den Studierenden, die in der Uni drinnen sind. Aber es gibt einen Pferdefuß: Maturanten werden zusätzlichen Prüfungen unterworfen. Weitere Massenfächer werden reglementiert und begrenzt.
Man willunentschlossene oder Unentschiedene nicht im System haben; Studienwechsel soll es kaum mehr geben, alle sollen möglichst stromlinienförmig rasch einen Abschluss erreichen.
Das klingt gut, und ist vielleicht auch volkswirtschaftlich effizient.
Aber wird es der jugendlichenrealität gerecht? Ist das gesamtgesellschaftlich nachhaltig?
Uni kann sich zwar freuen über den reichen Segen. Zu hoffen ist aber, dass nicht allzu viele Junge übrig bleiben, die sich von diesen Privilegien frustriert und ausgeschlossen fühlen.