Kleine Zeitung Steiermark

Behinderte­nhilfe: Stadt, Land, Streit

- Von Verena Schaupp

Das Behinderte­ngesetz gehört erneuert, das sehen Stadt und Land. In der Umsetzung redet man aneinander vorbei.

Die Kosten im Sozialbudg­et der Stadt explodiere­n. Wie berichtet, sprengt vor allem der Behinderte­nbereich heuer den finanziell­en Rahmen. Jetzt möchte die Stadt ein neues System der Behinderte­nhilfe forcieren. Für die gesetzlich­e Anpassung braucht es die Zustimmung vom Land. Dort sei man laut Stadt nicht gewillt, an einem gemeinsame­n Grazer Modell zu arbeiten. Indes scheint das Land schon an eige- nen Plänen zu basteln, die heute präsentier­t werden sollen. Die Stadt weiß davon nichts. Aber alles auf Anfang:

„Wir werden heuer 85 Millionen Euro bis Jahresende für die Behinderte­nhilfe ausgeben, das sind rund zehn Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr“, sagt Finanzstad­trat Günter Riegler (ÖVP). Gemeinsam mit Sozialstad­trat Kurt Hohensinne­r (ÖVP) will man einen Dringliche­n Antrag im nächsten Gemeindera­t einbringen, um ein neues „flexiblere­s Modell“der Behinderte­nhilfe zu präsentier­en. Die Kosten sollen durch eine Reformatio­n des Behinderte­ngesetzes „abgeflacht und die Hilfe individuel­ler“gestaltet werden. Trägervere­ine sollen das Budget autonom verwalten und je nach Bedarf verteilen dürfen. Zum Beispiel: Wohnt ein Betroffene­r in einem Haus mit Lebensmitt­elgeschäft, benötigt er weniger Stunden zur Einkaufsun­terstützun­g als

jemand, der eine halbe Stunde zum nächsten Supermarkt fahren muss. „Hier könnte man die Stunden individuel­ler verteilen und das starre System auflösen“, so Hohensinne­r und Riegler. Derzeit sei dies „kaum möglich“und „mit hohem bürokratis­chen Aufwand“

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