ÖBB bekommen immer mehr Öko-zugkraft
Für die Bahn läuft es trotz wachsender Konkurrenz rund. Zumindest in Bezug auf die Passagierzahlen ist das schon jetzt, gut zwei Monate vor Jahresende klar. ÖBB-CHEF Andreas Matthä erwartet heuer erstmals in der Geschichte der österreichischen Bahn mehr als 250 Millionen Fahrgäste, ein Plus von fünf Millionen. Die seit einigen Jahren laufende Qualitätsoffensive, möglicherweise auch steigendes Umweltbewusstsein der Österreicher dürften sich in diesem neuen Rekord manifestieren. Bei dem alle fünf Jahre europaweit durchgeführten Bahntest Eurobarometer schnitten die Österreichischen Bundesbahnen am besten ab.
Mit dem neuen Fahrplan ab 9. Dezember stellt die Bahn 1,1 Millionen weitere Zugkilo- meter auf die Schiene. Nur zum Vergleich: 157 Millionen sind es derzeit. Die Flotte erneuert die Bahn bereits seit einigen Jahren. Von 2015 bis 2020 fließen dafür 1,8 Milliarden Euro.
Der Süden Österreichs profitiert beim Fahrplanwechsel mit einem zusätzlichen Abendzug Graz–wien. Klagenfurt bekommt eine Abendverbindung nach Salzburg, zudem wird Lienz mit mehreren Railjet-verbindungen besser an Wien angebunden. Im Sommer gibt es ein touristisch völlig neues Angebot. Mit Schnellbahnen gibt es Pendel-verbindungen von Villach ins italienische Tarvis und ins slowenische Jesenice.
Kleiner Wermutstropfen: Die Preise werden um 1,9 Prozent erhöht. „Damit sind wir unter der Inflationsrate,“betont Matthä. „Und Verbundkarten sind davon nicht betroffen.“Das sei Bahn-zugpferd im wachsenden
Bahn erwartet Passagierrekord. Neuer Fahrplan mit 1,1 Millionen weiteren Bahnkilometern, Preiserhöhungen und Öko-projekten.
für mehr als die Hälfte der Bahnfahrer die gute Nachricht.
Eine Reihe zusätzlicher Neuerungen soll die Züge 2019 noch weiter füllen. In den CityNightjets wird es künftig für Familien Abteil-pauschalpreise geben. Hier räumte Matthä ein, die Billigflugangebote der Airlines zu spüren. Zwischen Sparschiene-ticket und Normalpreis-ticket wird die Sparschiene Komfort eingezogen, bei der Platzreservierungen und Stornos möglich sind.
Gepäck absperren können, an diesemkundenwunsch arbeitet die Bahn auch intensiv und testet demnächst zwei Varianten: „Eine einfache, bei der Gepäck wie bei einem Radschloss mit einem Zahlenschloss fixiert werden kann“, so Matthä, „und eine, wo es eine Einheit am Gepäck-rack gibt, die digital verschlossen wird.“