Industrie: Höhepunkt des Aufschwungs überschritten
Auslastung nach wie vor gut, aber die Industriekonjunktur schwächt sich merklich ab. Voestalpine-aktie bricht ein.
Der
Aktienkurs der Voestalpine musste gestern kräftig Federn lassen. Es gingum8,86 Prozent nach unten – mit 30,74 Euro fiel der Kurs sogar auf den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren. Was war geschehen? Der Technologieriese musste seine Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr zurücknehmen.
Entgegen früherer Prognosen wird für das (bis Ende März) laufende Geschäftsjahr 2018/19 nunmehr mit einem operativen Gewinn (Ebit) von etwas unter einer Milliarde Euro gerechnet. Zuvor lag der Ausblick auf Vorjahresniveau, 2017/18 wurde mit 1,18 Milliarden Euro ein Rekordergebnis erzielt. Als Hauptgründe werden neben „Verwerfungen im Automobilsektor“durch die neuen Abgastests (WLTP) auch ein Brand imwerk intexas sowie vor allem „protektionistische handelspolitische Maßnahmen“angeführt.
So lautet auch der Befund der steirischen Industrie. Bereits in den vergangenen zwei Quartalen habe sich abgezeichnet, „dass der Höhepunkt deswachstums überschritten ist, die Auslastung ist aber nach wie vor gut“, sagt der steirische Iv-präsident Georg Knill. Pauschale Aussagen über die Auswirkungen des Handelsstreits auf die gesamte, traditionell exportstarke steirische Industrie könne man noch nicht treffen. „Querbeet“sei festzustellen, dass der Fachkräftemangel zu einem „limitierenden Faktor“geworden sei, „das wirkt sich sowohl auf die Abwicklung von Aufträgen als auch auf die Investitionen aus“. Manfred Neuper Georg Knill FOTOLIA