Wirklichkeit und
Andreas Heise choreografiert das Ballett „Sandmann“an der Oper Graz. Uraufführung ist am 30. Oktober auf der Studiobühne.
Andreas Heise, der als Tänzer zuletzt an der Oper von Oslo verpflichtet war, ist seit einigen Jahren auch als Choreograf tätig. Nun ergreift er bei seiner ersten Arbeit in Graz die Gelegenheit, einen langgehegten Wunsch umzusetzen und E. T. A. Hoffmanns schaurig-romantisches Kunstmärchen „Der Sandmann“auf die Bühne zu bringen. Besonders einem Aspekt schenkt er dabei große Aufmerksamkeit, wie er während der Probenarbeit erläutert: „Am meisten hat mich die Beziehung zwischennathanael und Claraangesprochen. Eine Liebe, die in frühester Jugend erblühte und bis zur Verlobung führte. Über die Jahre des gemeinsamen Aufwachsens entwickelten sich jedoch beide sehr unterschiedlich. Während Nathanael in der Fantasiewelt lebt, repräsentiert Clara eine kühle Realität.
Wir folgen Nathanael und Clara in eine Welt, die zwischen Traum undwirklichkeit balanciert und in der beide um Erlösung kämpfen; Nathanael von seinen Traumata und Clara von ihrer Abhängigkeit zunathanael.“In dieser seiner besonderen Traumwelt erschafft sich Nathanael ein Idealbild seiner Clara, doch plötzlich „entgleitet ihm sein Traum, die Doubles der Clara tanzen gleichsam mechanisch, und Nathanaels romantischer Traum wird zum Alptraum.“Auf suggestiveweise unterstützt wird Andreas Heises Choreografie durch die Musik des jungen Engländers Benjamin Rimmer, wie Andreas Heise erläutert: „Bedingt durch die Intimität der Studiobühne haben wir nach einem kammermusikalischen Klang gesucht, der sowohl die Traumwelt als auch die Realität beschreibt und miteinander vermischt.“